Schwabhauser Feuerwehrreferentin will Amt aufgeben: Rätsel um Rücktritt von Dagmar Wagner
Bergkirchens zweite Bürgermeisterin Dagmar Wagner hat den Gemeinderat in einem Schreiben gebeten, sie von ihren Aufgaben als Feuerwehrreferentin zu entbinden. Zu den Gründen will sie sich auf Nachfrage öffentlich nicht äußern, das gilt auch für Bürgermeister Robert Axtner.
Bergkirchen – Immerhin: Wagner hat sich jetzt in einem Brief an die Gemeindefeuerwehren gewandt – und sie darin in den höchsten Tönen gelobt.
Nur elf Monate hat Dagmar Wagner das Amt der Feuerwehrreferentin ausgeübt. Jetzt tritt sie zurück: „Sicherlich ist mein Rücktrittsgesuch für Euch überraschend“, wendet sie sich in ihrem Antrag an das Gemeinderatskollegium. „Glaubt mir, dieser Schritt fällt mir sehr schwer – aber er ist konsequent“, erklärt die zweite Bürgermeisterin. Die Gründe für diesen „konsequenten“ Schritt nennt sie nicht.
Bürgermeister Robert Axtner bedauert diesen Schritt ebenfalls, wie er auf Nachfrage der Dachauer Nachrichten erklärt: „Natürlich tut mir der Schritt von Dagmar Wagner sehr leid, denn sie ist bei allen Feuerwehren in der Gemeinde sehr beliebt und leistete auch hervorragende Arbeit.. Ich selbst verliere mit der Feuerwehrreferentin eine wichtige Hilfe und Unterstützerin im gemeindlichen Feuerwehrwesen, auf deren Rat ich immer gerne gehört habe!“ Die Konsequenz werde sein, dass „das Feuerwehrwesen nun bis auf weiteres wieder ausschließlich bei mir direkt angesiedelt ist“, betont der Gemeindechef.
Feuerwehren würden ihre „Positionen verteidigen“
Im Schreiben an die Gemeinderäte spricht Wagner im Übrigen von „sehr engagierten Führungspersönlichkeiten in den Feuerwehren, die ihre Vorstandschaft und Mitglieder erfolgreich motivieren“. Alle würden „sehr viel Energie und 100 Prozent Leidenschaft“ in ihrem Ehrenamt einbringen und ihre „Positionen verteidigen“, schreibt Wagner. Sie bedanke sich für die gute und immer konstruktive Zusammenarbeit mit den Feuerwehren: „Das Amt als Feuerwehrreferentin hat mir sehr viel Spaß gemacht – und die Zusammenarbeit mit unseren acht Feuerwehren war mir eine große Freude. Sie hat ein Feuer in mir erweckt: Ich brenne für unsere Feuerwehren in der Gemeinde Bergkirchen.“
Sie wendet sich auch direkt an die Kommandanten und spricht zwar von einem „warmen Willkommen“ und dass man gemeinsam in den vergangenen elf Monaten viel bewegt habe. Aber auch davon, dass das Amt der Feuerwehrreferentin sich nicht darauf beschränken dürfe, nur Informationen weiterzugeben und bei Prüfungen anwesend zu sein. Vielmehr bringe das Amt auch mit sich, „sicherlich auch ab und zu – freundlich, aber bestimmt – klare Standpunkte zu kommunizieren“. Das klingt nach Konfliktpotenzial.
Der Beschluss des Gemeinderats für den Rücktritt der Feuerwehrreferentin steht indes noch aus. Dieser soll aber in einer der nächsten Gemeinderatsitzungen nach den Ferien erneut auf der Tagesordnung stehen, teilt Robert Axtner mit.