30 Schafe werden vermisst, die Polizei bittet um Hinweise – was tun, wenn man ein Nutztier findet?
In Niedersachsen bittet die Polizei im Fall von 30 verschwundenen Schafen um Hinweise. Was Sie tun sollten, wenn Sie ein Nutztier finden, erklären wir Ihnen hier.
Auf einer Weide in Hammel bei Lastrup (Landkreis Cloppenburg) fehlen seit letzter Woche 30 Schafe, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet. Bei den vermissten Tieren handele es sich demnach um weiße Schafe. Laut dem Bericht sei am Mittwochnachmittag aufgefallen, dass die Tiere von der Weide verschwunden sind. Die Polizei Lastrup geht davon aus, dass die Schafe gestohlen worden sind und bittet unter der Telefonnummer (04472) 93 28 60 um Hinweise zum Verbleib der Nutztiere.
Erst im Juni waren in Nordfriesland 87 Schafe von einer Weide gestohlen worden. „Für den zeitintensiven Transport müssen mehrere geeignete Fahrzeuge verwendet worden sein“, teilte die Polizeidirektion Flensburg seinerzeit mit. Einen weiteren Monat zuvor waren zudem rund 50 Schafe von einer Weide im hessischen Gießen gestohlen worden. Eine „Schaf-fari“ erlebte die Polizei auch im letzten Jahr beim Einfangen eines herrenlosen Schafs.
Gestohlene Schafe in Norddeutschland – was tun, wenn man ein Nutztier findet?

Nicht nur Schweine und Kühe, sondern auch Schafe und Ziegen gehören zu den Nutztieren. Aufgrund ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zählen die Paarhufer sogar zu den ältesten Nutztieren überhaupt. „Die Ziege ist das erste Nutztier der Menschheit und wurde wahrscheinlich vor 13.000 Jahren domestiziert. Schafe folgten vor mindestens 10.000 Jahren“, informiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Geht ein Schaf oder gleich eine ganze Herde verloren, ist die Aufregung wegen des ungewöhnlichen Vorfalls wie in den oben beschriebenen Fällen meist groß. Bittet die Polizei bei der Aufklärung Zeugen um Hilfe, wird in der Bekanntgabe eine Telefonnummer veröffentlicht, unter der Hinweise gemeldet werden können.
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Werden Sie jedoch anderweitig auf landwirtschaftliche Nutztiere aufmerksam, die entlaufen sind, fallen diese laut Vier Pfoten – genau wie Haustiere – unter das Fundrecht (§§ 965–984 BGB). „Danach hat der Finder den Fund unverzüglich dem Eigentümer oder der zuständigen Fundbehörde zu melden und darf solch ein Tier keinesfalls einfach behalten“, so die Tierschutzorganisation. Sollte der Besitzer nicht bekannt sein, müssen Fundtiere demnach im zuständigen Tierheim oder bei der nächsten Polizeidienststelle abgeben werden. Mit der Aufnahme seiner Personalien durch die Polizei oder das Tierheim habe der Finder seine Anzeigepflicht erfüllt.
Tier-Notruf
„Die Nummern, die es immer zuerst zu wählen gilt, sind die der Polizei (110) oder der Feuerwehr (112)!“
Beide Ansprechpartner haben in der Regel die jeweils richtigen Kontakte zur Hand und können umgehend die notwendigen Prozesse in die Wege leiten.
Quelle: Notpfote Animal Rescue e.V.
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Erst zum Telefon greifen, dann ein Social-Media-Posting absetzen
Der Notpfote Animal Rescue e.V. weist zudem darauf hin, dass ein Facebook-Posting im Fall eines gefundenen Tiers immer die letzte Wahl sein sollte und der Griff zum Telefon zu bevorzugen ist. Beim Social-Media-Post gilt: „wenn, dann mit genauer Beschreibung des Tieres UND des Fundortes, idealerweise mit Foto und Wegbeschreibung! In der Regel ist jedoch die ursprüngliche Funktion eines Telefons vorzuziehen, da so schnell alle notwendigen Informationen abgefragt werden können“, so die gemeinnützige Organisation.
Wichtig bei jeder telefonischen Meldung seien nicht nur Name und Handynummer, sondern auch die genaue Ortsübermittlung des Fundtiers. Als Tipp, wenn Tiere in Gelände ohne erkennbare Adresse gefunden werden, nennt der Notpfote Animal Rescue e.V. das Georeferenzierungs-System what3words, das unter w3w.co abgerufen werden kann: „Einfach auf den Link klicken, die genaue Stelle markieren und den Ort über Mail/Whatsapp oder per Telefon mitteilen.“ Glück im Unglück hatte ein gerettetes Schaf, das herzlich von seiner neuen Familie aufgenommen wurde.