„Wir waren überwältigt“ - Forscher entdecken uralte Städte der Seidenstraße in Usbekistan
Archäologen haben in den Bergen Ostusbekistans Überreste zweier mittelalterlicher Städte gefunden. Dies könnte laut BBC das Verständnis der historischen Seidenstraße verändern. Als Seidenstraße bezeichnet man ein altes Netz von Karawanenstraßen, dessen Hauptroute den Mittelmeerraum auf dem Landweg über Zentralasien mit Ostasien verband.
Die Forscher entdeckten eine uralte Metropole
Das Team entdeckte die Metropole Tugunbulak. Sie hat eine Fläche von mindestens 120 Hektar und liegt 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Eine kleinere Stadt Tashbulak fand das Team schon 2011 bei einer Wanderung. Die Forscher gehen davon aus, dass Tugunbulak und Tashbulak zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert, also während des Mittelalters, sehr belebte Siedlungen waren. Zu dieser Zeit wurde das Gebiet von einer mächtigen türkischen Dynastie kontrolliert.
Die Entdeckung wirft ein neues Licht auf die die Geschichte Zentralasiens, sagten die Leiter Farhod Maksudov und Michael Frachetti der BBC, denn sie zeige die Verbindungen, die Asien vor mehr als einem Jahrtausend durchzogen haben: „Wir waren überwältigt“. Historische Aufzeichnungen hätten zwar auf Städte in der Region hingewiesen, aber das Team hatte nicht erwartet, so eine Metropole zu finden.
Sie nutzten spezielle Instrumente um die Stadt zu finden
Laut BBC nutzte das Team Drohnen und Lidar-Technologie, um die Entdeckung zu machen. Lidar ist ein Fernerkundungsinstrument, das reflektiertes Licht nutzt, um 3D-Karten der Umgebung zu erstellen. Das Trecking dieser Umgebung sei sehr schwierig gewesen, weil es dort sehr stürmisch sei.
Die Forscher vermuten, dass sich die Gemeinschaften in Tugunbulak und Tashbulak niedergelassen haben, um diese starken Winde zu nutzen. Sie sollten das Feuer für die Verhüttung von Eisenerzen entfachten, die in der Region reichlich vorhanden waren. Aber das könnte auch zu ihrem Untergang geführt haben. Das Gebiet war nämlich früher von einem dichten Wacholderwald bedeckt, der aber abgeholzt worden sein könnte, um die Eisenproduktion zu erleichtern. „Das Gebiet wurde durch die Sturzfluten und Lawinen ökologisch sehr instabil“, sagte Maksudow.
Forscher finden Hinweise auf das Leben der Amazonen
Wenn Forscher uralte Städte entdecken, bringt das immer viele neue Erkenntnisse über das frühere Leben der Menschen. Dieses Jahr haben Forscher in Aserbaidschan möglicherweise einen Hinweis auf die Existenz der legendären Amazonen gefunden. In Nachitschewan entdeckten sie mehrere Gräber mit ausschließlich weiblichen Skeletten, die mit Pfeilen, Dolchen und hochwertigem Schmuck bestattet wurden. Diese Funde deuten darauf hin, dass es sich bei diesen Frauen um Kriegerinnen gehandelt haben könnte.