Autokratzer: Anwohner in Unterhaching fassungslos über Zerstörungswut von Vandalen

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An der Fasanenstraße/Ecke Eulenweg: Der Wagen im Vordergrund ist auf der rechten Fahrzeugseite mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt worden. © Marc Schreib

Einen enormen Sachschaden haben Vandalen an den Autos in der Unterhachinger Fasanenstraße hinterlassen. Es ist nicht das erste Mal, dass in dieser Gegend Fahrzeuge gezielt beschädigt werden.

Unterhaching - Am vergangenen Wochenende geschah der Vandalismus. Erst vor rund acht Monaten waren mehrere Modelle in der Habichtstraße Ziel der Zerstörung. Wie sich später herausstellte, war der Schaden größer zunächst als angenommen, 25 Autos in der Gegend waren damals zerkratzt worden.

Reparatur plus Preisminderung

Durch diese Wiederholungstat nun sind die betroffenen Bewohner in der Siedlung alarmiert, wie ein Chat in den sozialen Medien nahelegt. Abgetretene Seitenspiegel, verbogene Scheibenwischer: Vor etlichen Jahren hatte die Polizei den Täter erwischt, der in Nähe des S-Bahnhofs Fasanenpark Vandalismus geübt hatte. Bei den zwei beiden jüngsten Vorfällen allerdings tappt die Polizei noch im Dunkeln. Ein Anwohner, der nicht beim Namen genannt werden möchte, äußert sich zu den Sachbeschädigungen auf Facebook, ist selbst allerdings nicht betroffen, da er seinen Wagen zu diesem Zeitpunkt der Garage geparkt hatte. Er hält eine solche Verhaltensweise der Zerstörung für unfassbar. Denn zusätzlich zu den Reparaturkosten würden die Autobesitzer eine Preisminderung beim Verkauf hinnehmen müssen. Ein zweiter Anwohner, der ebenfalls anonym bleiben möchte, besitzt einen Golf und war aktuell glücklicherweise ebenfalls nicht betroffen. Sein Wagen stand aber neben einem BMW, dessen Motorhaube beschädigt wurde. Auch der Audi einer Nachbarin sei komplett zerkratzt worden.

Sicherheitswacht unterstützt die Polizei

Trotzdem ist Unterhaching eine sehr sichere Gemeinde. Darauf weist Rathaussprecher Simon Hötzl gegenüber dem Münchner Merkur hin. Zumindest im Vergleich zu vielen anderen ähnlichen Gemeinden. Den Grund sieht Hötzl darin, dass die Polizeiinspektion vor Ort sei. Außerdem gebe es in der Gemeinde seit neun Jahren eine Sicherheitswacht, die regelmäßig patrouilliere und sich bei verdächtigen Anzeichen an die Polizei wende. Die Ehrenamtlichen werden von der Polizei geschult und sind in Zweiergruppen unterwegs. „Das sind rund acht Leute, Freiwillige. Die Personalstärke wechselt da natürlich, aber das ist in etwa der Stand in Unterhaching.“ Erst tags zuvor ist Rathaussprecher Hötzl zwei Mitarbeitern der Sicherheitswacht begegnet, als er in der Fußgängerzone in Nähe des Rathauses unterwegs war.

Auffällige Gebiete im Blick

In der Nacht zwischen 22 und 5 Uhr morgens allerdings ist die Chance gering, dass ein Trupp der Ehrenamtlichen in der Fasanenstraße unterwegs ist. „Das ist in der Tat schwierig, aber dafür haben wir das Glück, dass die Beamten der Polizeiinspektion bei ihren Einsätzen durch auffällige Gebiete kurz durchfahren und hier für eine gewisse Präsenz sorgen.“ Ein Standortvorteil, der jedoch beim jüngsten Vorfall nichts nutzte. Hötzl: „Eine flächendeckende Abdeckung durch die Polizei in den Nachtstunden ist leider nicht möglich.“

Zusätzliche Sicherheit, nicht für Autos, aber die Bevölkerung, hat die Gemeinde im Landschaftspark organisiert. Hier sei ebenfalls eine relativ hohe Kontrolldichte gewährleistet durch den Bewachungsdienst, den die Gemeinde beauftragt hat und dort einsetzt. Die niedrige Quote an Delikten würden übrigens auch die jährlichen Polizeiberichte in der Bürgerversammlung bestätigen. Gefühlt seien die Eigentumsdelikte, worunter die Sachbeschädigungen fallen, tatsächlich gestiegen.

Eine flächendeckende Abdeckung durch die Polizei in den Nachtstunden ist leider nicht möglich.

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