Mini-Asteroid trifft Stunden nach Entdeckung schon die Erde – Videos zeigen Feuerball
Der Asteroid 2024 RW1 trifft auf die Erdatmosphäre – nur wenige Stunden nach seiner Entdeckung. Das macht den kleinen Himmelskörper zu etwas Besonderem.
Luzon – Wer sich am Mittwoch (4. September) auf Luzon, der größten Insel der Philippinen, aufgehalten hat, konnte ein seltenes kosmisches Schauspiel live verfolgen: Ein kleiner Asteroid drang dort in die Erdatmosphäre ein und verglühte. Zahlreiche Videoaufnahmen zeigen, wie der Asteroid bei seinem Eindringen in die Atmosphäre den dunklen Nachthimmel plötzlich taghell erleuchtete. Sekunden später war der Spuk bereits wieder vorbei – als wäre nichts gewesen.
Der Asteroid, der auf den Aufnahmen zu sehen ist, trägt den Namen 2024 RW1. Entdeckt wurde er nur wenige Stunden bevor er die Erde traf, vom Catalina Sky Survey, einem Teleskopsystem der US-Raumfahrtorganisation Nasa. Wie die europäische Raumfahrtbehörde Esa auf X schreibt, ist es erst das neunte Mal, dass „die Menschheit einen Asteroiden vor seinem Einschlag entdeckt hat“.
Kleiner Asteroid trifft auf die Erdatmosphäre – Feuerball erhellt die Nacht
2024 RW1 war etwa einen Meter groß und traf die Erdatmosphäre gegen 18.46 Uhr (MESZ). Dieser Einschlag wurde von mehreren Fachleuten vorhergesagt – die Vorwarnung sorgte dafür, dass so viele Videos von dem Feuerball existieren. Auf den Philippinen war es nämlich eigentlich bereits weit nach Mitternacht, als der Asteroid die Erde traf.
Wie die Nasa Asteroid Watch auf X mitteilte, wurde der Asteroiden-Einschlag von mehreren Sensoren auf der Erde gemessen. Er hat demnach eine Energie von 0,2 Kilotonnen TNT-Äquivalent freigesetzt. Zum Vergleich: Der Asteroid, der im Februar 2013 über dem russischen Ural explodierte, hatte damals eine Energie von 440 Kilotonnen TNT-Äquivalent freigesetzt.

„Planetare Verteidigung“ ist wichtig geworden – das zeigt auch Asteroid 2024 RW1
Seit dem Asteroiden, der 2013 im russischen Tscheljabinsk explodierte, ist das Thema „planetare Verteidigung“ auf der Agenda der Raumfahrtorganisationen weit nach oben gerückt. Automatisierte Teleskopsysteme erkunden den Himmel und suchen nach Asteroiden, die der Erde gefährlich nahekommen. Doch bewegen sich Asteroiden am Taghimmel, können sie von diesen nicht entdeckt werden – genau wie in Tscheljabinsk geschehen. Abhilfe soll unter anderem ein geplantes Nasa-Weltraumteleskop schaffen.
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Die US-Raumfahrtorganisation hat außerdem bereits im Weltraum getestet, wie ein gefährlicher Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde aus seiner Flugbahn „geschubst“ werden könnte – die „Dart“-Mission war ein voller Erfolg. Die Esa-Mission „Hera“ soll noch im Herbst 2024 zu dem Asteroiden aufbrechen, der von „Dart“ aus seiner Umlaufbahn geschoben wurde und weitere Daten sammeln. Es tut sich etwas im Bereich der „planetaren Verteidigung“ – und das gilt auch für kleine und ungefährliche Asteroiden wie 2024 RW1. (tab)