iPads und Co. - Forscher warnen: Tablets schaden der emotionalen Entwicklung von Kindern
Eine neue Studie der Universität Sherbrooke in Kanada zeigt, dass die Nutzung von Tablets bei Vorschulkindern zu mehr Wutausbrüchen führen kann. Die Zeit, die Kinder vor dem Bildschirm mobiler Geräte verbringen, nimmt deutlich zu: von fünf Minuten pro Tag im Jahr 2020 auf 55 Minuten pro Tag im Jahr 2022. Dies hat weniger Interaktion mit Eltern und anderen Kindern zur Folge, was sich wiederum negativ auf die Fähigkeit der Kinder zur Regulierung ihrer Emotionen auswirkt.
Tablet-Konsum führt zu erhöhter Wut und Frustration
Eltern von 315 Kindern aus dem kanadischen Nova Scotia berichteten in der Studie über die Nutzung von Tablets und mobilen Geräten ihrer Kinder im Alter von 3,5, 4,5 und 5,5 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder, die im Alter von 3,5 Jahren Tablets benutzten, ein Jahr später häufiger Wut und Frustration zeigten.
Die Studie weist jedoch auch auf ihre Grenzen hin. Sie wurde während der COVID-19-Pandemie durchgeführt, als Bildschirme häufig als Babysitter dienten. Die Qualität der Inhalte wurde nicht berücksichtigt, und es ist unklar, ob Eltern mit ihren Kindern interagierten.
G-L-U-E-C-K-Formel für entspannte Kindererziehung
Statt mit dem Tablett lässt sich die Kindererziehung mit der G-L-U-E-C-K-Formel entspannter gestalten. Die dänische Psychotherapeutin Iben Dissing Sandahl erklärt, dass die Formel auf sieben Prinzipien beruht: Gutes Spiel, Lernorientierung, Neuinterpretation, Empathie, Cool bleiben und Kuscheln. Diese Prinzipien fördern freies Spiel, emotionale Ehrlichkeit, realistischen Optimismus und Empathie.
Sandahl betont die Bedeutung des freien Spiels: "Wir verstehen darunter ein Spiel, bei dem die Kinder – allein oder mit einem Freund – sich selbst überlassen sind und genau so spielen, wie und wie lange sie wollen". Studien zeigen, dass Kinder, die frei spielen, besser mit Stress umgehen können und weniger ängstlich sind. Die G-L-U-E-C-K-Formel fördert auch die Authentizität der Eltern, was den Kindern hilft, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und Resilienz zu entwickeln.