Kardinal ist sich vor Konklave sicher: So lange wird die Papstwahl dauern
133 Kardinäle sind an der Wahl zum neuen Papst beteiligt. Einer von ihnen will bereits wissen, wie lange es dauern wird, bis weißer Rauch aus dem Schornstein aufsteigt.
Vatikanstadt – Vor dem Konklave am 7. Mai wird bereits viel über den Nachfolger des am Ostermontag (21. April) verstorbenen Papst Franziskus († 88) diskutiert. 133 Kardinäle gehen ins Rennen, auch drei Deutsche sind darunter. Sie stammen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt und könnten neuen Einfluss auf die Ausrichtung der Kirche haben. Ein Beteiligter ist sich sicher, dass man sich schnell auf ein Kirchenoberhaupt einigen könne.
Noch herrscht im Vatikan die neuntägige Trauerphase, doch am 7. Mai soll ein Nachfolger für den verstorbenen Franziskus gewählt werden. In seinen zwölf Jahren im Amt hat er in der katholischen Kirche einiges bewegt. Nicht nur seine Herkunft sprach für Neuerung: 2012 war der Argentinier bei Amtsantritt der erste Papst seit dem achten Jahrhundert, der nicht in Europa geboren wurde.
Kardinal vor Papstwahl: „Das Konklave wird kurz sein“
Moderner und zugänglicher für alle – unabhängig von Nationalität, Status und Geschlecht – wollte er die Kirche machen, auch etliche Frauen hat er in hohe Ämter ernannt.
Mehrere Vertraute unter seinen Kardinälen werden als Favoriten auf das Papst-Amt gehandelt. Auch, wenn ein Papst aus Asien und aus Afrika ein Novum wären, die kursierenden Namen von Kardinälen wie Luis Antonio Tagle (67) von den Philippinen und Peter Turkson (76) aus Ghana sprechen für eine ähnliche Linie wie die des Argentiniers. Der älteste Kandidat für die Papst-Wahl schrieb gerade Geschichte.
Einer der 133 wahlberechtigten Kardinäle ist sich sicher, dass man sich beim anstehenden Konklave am 7. Mai schnell einigen werde. Louis Raphael I. Sako (75), Kardinal von Bagdad, wurde 2018 von Papst Franziskus als Kardinalbischof in das Kardinalskollegium aufgenommen. „Das Konklave wird kurz sein“, sagte er vor Journalisten am Rande eines Treffens im Vatikan. Die italienische Zeitung La Repubblica teilte davon ein Video.
Kardinal hat einen Favoriten für das Papst-Amt
Auf Nachfrage der Reporter, was das bedeute, konkretisiert er: „Zwei oder drei Tage“. Verglichen mit Franziskus‘ Wahl im Jahr 2013 wären das allerdings bereits ein oder zwei Tage mehr. Der Argentinier, der bürgerlich Jorge Mario Bergoglio hieß, wurde am 13. März ins Amt berufen. Die Entscheidung benötigte nur einen Tag und fünf Wahlgänge. Auch die Ernennung des deutschen Papst Benedikts XVI. († 2022) dauerte im Jahr 2005 nur zwei Tage, bis schließlich weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle in Rom aufstieg.

Seit dem Jahr 1061 wird ein Papst gewählt. Aktuell gibt es fünf Voraussetzungen für den Antritt des Papst-Amtes. Der Ablauf des Konklaves ist klar geregelt. Das längste Konklave der Kirchengeschichte dauerte zwei Jahre, neun Monate und zwei Tage, bis sich die Wahlberechtigten in den Jahren 1268 bis 1271 auf ein neues Kirchenoberhaupt einigen konnten.

Kardinal Sako erklärte auf Nachfrage lächelnd auch, dass er „eine Idee“ habe, für wen er stimmen werde, fügte aber hinzu: „Wir dürfen es nicht sagen.“ Die Tatsache, dass der verstorbene Franziskus 108 der 133 Kardinäle erst vor kurzem ernannte und sie sich untereinander daher nicht gut kennen, könnte eher auf ein längeres Konklave hindeuten. Auch, wenn unter den Papst-Favoriten momentan häufiger dieselben Namen fallen, gilt im Vatikan das Sprichwort: „Wer als Papst in ein Konklave hineingeht, kommt als Kardinal wieder heraus.“
Bereits jetzt ändern sich die Prognosen täglich, ein Vatikan-Experte nennt im Interview mit IPPEN.MEDIA seinen Favoriten nach den Ereignissen der vergangenen Tage. (diase)