KHG ab Herbst wieder vierzügig
Der neue Zweig des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums (KHG) kommt sehr gut an. Im kommenden Schuljahr startet dort eine fünfte Klasse mehr als in den vergangenen Jahren.
Würmtal – Direktorin Anita Groß ist ganz begeistert und selbst ein wenig überrascht. Ab kommendem Schuljahr bietet das bislang rein sprachliche Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing einen sozialwissenschaftlichen Zweig an (wir berichteten). Und dieser stößt auf überragende Nachfrage. Im kommenden Schuljahr werden nach vielen Jahren wieder vier statt drei fünfte Klassen an den Start gehen.
108 Schüler möchten ab September das KHG besuchen. Das kann sich Anita Groß nur mit der Schaffung des neuen Zweiges erklären. Und sie freut sich außerordentlich, dass ihre Idee Wirkung entfaltet. „Jetzt ist eine Zeitenwende“, sagt sie. Endlich sei das Kurt-Huber-Gymnasium wieder vierzügig. Darauf sei es ausgelegt. „Die Schule ist in den vergangenen Jahren unter ihren Möglichkeiten geblieben“, erklärt die Schulleiterin. Sie ist sicher, dass das Angebot, ab der 8. Klasse keine dritte Fremdsprache wählen zu müssen, eine Rolle dabei gespielt hat, dass ihre Schule heuer mehr Zuspruch erfährt.
Ihre Theorie sieht sie mit Blick auf ihre aktuellen Siebtklässler bestätigt. Diese durften jetzt für das kommende Schuljahr erstmals zwischen einer dritten Fremdsprache und den Sozialwissenschaften wählen. Zwei Drittel entschieden sich für den neuen Zweig. „Das hat mich jetzt auch erstaunt“, sagt Groß. Für eine Siebtklässlerin, die gerne Französisch gewählt hätte, war dies möglicherweise ein Nachteil, denn dieser Kurs kam mangels Interesse nicht zustande. Alle anderen Schüler, die wie sie eine dritte Fremdsprache lernen wollten, entschieden sich für Spanisch. Das wird nun auch das Mädchen belegen, so Groß.
Für die Einführung des sozialwissenschaftlichen Zweiges hatte die Direktorin vor dem Gemeinderat und beim Kultusministerium geworben. Dass ihr Plan nun aufgeht, ist für Anita Groß ein schöner Erfolg. Es war bereits ihr zweiter Versuch, aus dem rein sprachlichen Gymnasium mehr zu machen. Bereits 2019 hatte sie einen Vorstoß unternommen und einen musischen Zweig beantragt. Damals lehnte das Kultusministerium ab, weil ein benachbartes musisches Gymnasium, das Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium, sein Veto eingelegt hatte, da es sich in seinem Fortbestand gefährdet sah.
Dem naturwissenschaftlich-technologisch und wirtschaftswissenschaftlich ausgerichteten Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg gehen trotz der neuen Umstände am Gräfelfinger Gymnasium nicht die Schüler aus. „Wir haben 156 Neuanmeldungen, darunter fünf im Probeunterricht. Das werden wieder – wie in den Jahren davor – fünf volle fünfte Klassen mit jeweils rund 31 Schülerinnen und Schülern“, so der dortige Schulleiter Matthias Spohrer. Raumprobleme hofft er dank des Erweiterungsbaus kommendes Jahr nicht mehr zu haben, „aufgrund des zusätzlichen Jahrgangs ab 2025/26 sind unsere Kapazitäten allerdings dennoch begrenzt, eine sechste Klasse hätte ich nicht aufmachen können“. Abweisen habe er niemanden müssen.
Anita Groß könnte noch zwei Schüler mehr bekommen. Sie besuchen aktuell den Probeunterricht am Pasinger Karls-Gymnasium. Trotz des überraschenden Ansturms hat das KHG auch für sie noch Platz.
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