Schlacht um Tschassiw Jar - In Kiews Bergfestung entscheidet sich das Schicksal des Donbass

Auf der Plattform „Substack“ veröffentlicht der Account „ Frontelligence “ eine längere Analyse zur Schlacht um Tschassiw Jar. Der Account, betrieben von einem Ex-Offizier der Ukraine, betont die Wichtigkeit des Kampf-Ausgangs - für beide Seiten. Die Schlacht sei ein „Lackmustest“ für beide Seiten - ein Gradmesser. Was auf dem Spiel steht:

Die Schlacht um Tschassiw Jar entscheidet das Schicksal des Donbass

Für die Ukraine : „Sollte die Ukraine die Kontrolle über Tschassiw Jar verlieren, könnte das heftige Folgen haben, weil es der russischen Armee einen direkten Weg zu Schlüsselstädten auf dem Donbass bieten würde, wie etwa Kostjantyniwka und Kramatorsk“. Die Schlacht um Tschassiw Jahr dürfte so das Schicksal des Donbass entscheiden.

Für Russland : „Sollte es den russischen Streitkräften nicht bis zum Sommer gelingen, Tschassiw Jar zu erobern, würde das ernsthafte Probleme im russischen Militär offenlegen“.

Die russische Seite behauptete vor einigen Tagen bereits, die Armee sei in die äußeren Bezirke der Stadt eingedrungen. Die Ukraine dementiert das. Unabhängig zu bestätigen ist keine der beiden Behauptungen.

„Frontelligence“ zufolge ist die russische Armee im Kampf um Tschassiw Jar in nahezu allen Bereichen überlegen: die reine Anzahl an Truppen, Fahrzeuge, Artillerie, Munition und Luftunterstützung. Gerade wegen dieser Überlegenheit müsse es der russischen Armee gelingen, die Stadt zu erobern.

Tschassiw Jar ist Kiews Bergfestung - das macht die Stadt so wichtig

Warum ist die Stadt so wichtig? Das zeigt ein Blick auf die topographische Karte der Umgebung. Tschassiw Jar thront auf einer Anhöhe, von der aus die umliegenden Gebiete gut verteidigt werden können. Die Stadt ist eine wahre Bergfestung - umso bitterer wäre es, wenn es der Ukraine nicht gelänge, sie zu verteidigen.

„Frontelligence“ hat aber ein Problem entdeckt, das die Verteidigung der Stadt deutlich schwieriger macht: Die Straßen, die zur Stadt führen, sind größtenteils unvermint. Das berichtet das Portal unter Berufung auf ausgewertete Videos von anrückenden russischen Kolonnen.

Die Schuld für die Überlegenheit der russischen Armee beim Material sieht „Frontelligence“ unter anderem bei den fehlenden Waffenlieferungen aus dem Westen.

„Heldenmut und die Fähigkeiten der Verteidiger kann nicht die einzige Säule der Verteidigung sein“

„Frontelligence“ bilanziert: „Das Terrain alleine ist nicht genug, um die russischen Streitkräfte aufzuhalten. Heldenmut und die Fähigkeiten der Verteidiger kann nicht die einzige Säule der Verteidigung sein. Deshalb braucht die Ukraine ein durchdachte Defensivstrategie, die sowohl mögliche Schwachstellen als auch vorherige Fehler beachtet.“