Alarmierender Trend: Immer mehr junge Menschen psychisch stark belastet

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Jugendliche kämpfen heute häufiger mit psychischen Problemen als die Generationen vor ihnen. (Symbolbild) © Yuri Arcurs/Imago

Die mentale Gesundheit junger Menschen verschlechterte sich in den letzten Jahren dramatisch. Experten warnen vor den Folgen für die Gesellschaft.

Die psychische Verfassung der Jugend hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Die Studie „Jugend in Deutschland 2024“ offenbart, dass 51 Prozent der unter 30-Jährigen unter Stresssymptomen leiden. Zudem berichten 36 Prozent von Erschöpfungszuständen, 33 Prozent von Antriebsschwäche und 17 Prozent von regelmäßigen Hilflosigkeitsgefühlen. Elf Prozent der Teilnehmer gaben an, aktuell wegen psychischer Probleme in Therapie zu sein.

Auch weltweit immer häufiger mentale Probleme bei jungen Menschen

Eine Expertengruppe äußert sich besorgt über den weltweit schlechter werdenden psychischen Zustand der Jugend. In der Fachzeitschrift The Lancet Psychiatry schreiben die Fachleute: „Es gibt Hinweise darauf, dass die psychische Gesundheit junger Menschen in vielen Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten abgenommen hat. Dies ist ein Warnsignal dafür, dass globale Megatrends und Veränderungen in vielen Gesellschaften zu einer Zunahme psychischer Erkrankungen führen“. Sie betonen, dass dies nicht nur für die Jugend, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt eine Gefahr darstellt.

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Ein düsterer Blick in die Zukunft trägt zur Verschlechterung der mentalen Gesundheit bei. Die meisten jungen Menschen prognostizieren eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Finanzielle Ängste wie Inflation, hohe Wohnkosten und Altersarmut stellen zusätzliche Belastungen dar. Politische Unzufriedenheit und die Unterstützung für radikale Parteien wie die AfD werden von vielen jungen Menschen ebenfalls als belastende Faktoren genannt. Leiden Sie an einer Angststörung? Welche Fragen Betroffene mit „Ja“ beantworten.

Soziale Medien als potenzielle Gefahr für die mentale Gesundheit

Die Expertengruppe der Lancet-Kommission führt die Ängste und psychischen Probleme der Jugend auch auf mangelnde Maßnahmen gegen den Klimawandel, unkontrollierte soziale Medien, sinkenden sozialen Zusammenhalt und die Polarisierung politischer Ansichten zurück. Insbesondere soziale Medien würden eine große Rolle spielen, da sie Gefühle der Isolation verstärken und die Identitätsbildung beeinflussen.

Die Lancet-Expertengruppe fordert eine verbesserte Betreuung und Behandlung von psychisch belasteten Jugendlichen. Theoretisch gibt es viele Therapien und Unterstützungsangebote, die bei Ängsten, chronischem Stress oder psychischen Erkrankungen helfen können. Allerdings scheitert die Umsetzung in vielen Ländern – auch in Industrienationen wie Deutschland – nicht selten an mangelnder Verfügbarkeit. Anlaufstellen wie Therapeuten oder Kliniken sind oft überlastet.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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