Rathaus-Ambition verdampft: Hanf-Händler kandidiert nicht als Aschheims Bürgermeister

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Wenzel Cerveny hat nicht genug Unterschriften zusammenbekommen. © Nico Bauer

Das politische Engagement von Wenzel Cerveny in Aschheim hat einen Dämpfer erhalten. Die nötige Anzahl an Unterstützern für eine mögliche Kandidatur um das Bürgermeisteramt hat er nicht erreicht.

Aschheim - Hanf-Unternehmer Wenzel Cerveny tritt in Aschheim nicht bei der Bürgermeisterwahl an. Er hätte zwar gerne kandidiert, verpasste aber die benötigte Zahl der Unterstützer-Unterschriften deutlich. „Es war mir klar, dass es schwierig wird, wenn die Leute für mich ins Rathaus gehen und ihr Gesicht zeigen müssen“, sagt Cerveny.

120 Aschheimer hätten unterschreiben müssen

Nach der Bekanntgabe des Interesses von Cerveny an der Kandidatur für das Bürgermeisteramt hätten binnen zehn Tagen mindestens 120 Aschheimer im Rathaus unterschreiben müssen. Es wurden nur 21 Unterschriften, das bestätigte die Gemeinde nun offiziell. Damit ist Cervenys Kandidatur erledigt. Für das höchste Amt im Rathaus kandidieren am 1. Dezember somit Robert Ertl (Freie Wähler), Florian Meier (CSU) und Marion Seitz (Grüne).

Der Plan in Aschheim war eigentlich ein anderer. Die sieben Mitglieder des FDP-Ortsverbandes hätten Cerveny nominieren können. Das war erst so besprochen, berichtet Cerveny, doch dann hätten Aschheimes Liberale den Weg doch nicht gehen wollen. Nach dieser Enttäuschung möchte der Hanf-Unternehmer bei der Kommunalwahl 2026 auch nicht mit der FDP zusammenarbeiten. Er erklärt, dass er die Aufstellung einer eigenen Bürgerliste plane – „und auf Platz eins werde ich stehen. Das Ziel sind mindestens zwei Gemeinderatssitze.“ Der aktuell in Kirchseeon (Kreis Ebersberg) lebende Cerveny will, um sich wählen lassen zu können, seinen Wohnsitz nach Aschheim verlegen.

Liste für Gemeinderat auch denkbar

Aktuell könnten sich schon Interessenten melden, die auf der Liste für den Gemeinderat kandidieren möchten. Der Unternehmer braucht dann wieder 120 Unterschriften, sieht aber eine ganz andere Situation als dieser Tage: „Wir haben dann für die 120 Unterschriften sechs Monate Zeit und nicht nur zehn Tage.“ Cerveny möchte 20 Personen auf seiner Bürgerliste vorstellen, die sich unabhängig für eine andere Aschheimer Kommunalpolitik einsetzen.

Zwischenzeitlich scheiterte auch der Versuch von Cerveny, im Wahlkreis Ebersberg-Erding für die FDP als Direktkandidat bei der Bundestagswahl an den Start zu gehen. Bei der Nominierungsversammlung zog er in einer Kampfabstimmung gegen Martin Hagen mit zwei Stimmen deutlich den Kürzeren. Mit Hagen, Mitglied des FDP-Bundesvorstands und Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes, hatte er auch einen maximal prominenten Kontrahenten.

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