Kahlschlag in Urlaubsregion in der Türkei – etliche Hotels geben auf

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Urlaubsregion in der Türkei erlebt Einbruch: Zahlreiche Hotels stehen zum Verkauf. Preise erreichen die Milliardenhöhe, Betreiber kämpfen ums Überleben.

Alanya – Die Sonne scheint noch über den Stränden von Alanya, doch hinter den Hotelkulissen herrscht Krisenstimmung. In dem beliebten türkischen Urlaubsort stehen derzeit 20 Hotels zum Verkauf – eine dramatische Zahl, die das Ausmaß der Tourismuskrise verdeutlicht. Bereits im Sommer hatten Hotel-Manager den Buchungseinbruch bemängelt.

In einer türkischen Urlaubsregion kommt es zu einer Krise – Hotels stehen zum Verkauf. Preise erreichen die Milliardenhöhe, Betreiber kämpfen ums Überleben. (Symbolbild) © YAY Images/Imago

Die Ursachen für den Ausverkauf sind klar: Personalkosten, Energiepreise und Wartungskosten schnellen in die Höhe und machen vielen Betrieben das Leben schwer. Laut Turizm News wurden zusätzlich drei Hotels zur Vermietung ausgeschrieben. Die Verkaufspreise erreichen dabei schwindelerregende Höhen – das teuerste Angebot liegt bei umgerechnet 5,52 Milliarden türkischen Lira, das entspricht rund 111 Millionen Euro.

Türkei: Die Zahl der zum Verkauf stehenden Hotels in der Urlaubsregion steigt

Mehmet Dahaoglu, stellvertretender Vorsitzender des Alanya Tourismusverbandes ALTID, bestätigt bei Hürriyet: Die Zahl der zum Verkauf stehenden Hotels habe deutlich zugenommen, was vor allem auf die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie und die wirtschaftlichen Schwankungen zurückzuführen sei. Besonders kleinere und mittelgroße Betriebe kämpfen ums Überleben. Selbst große Hotelketten sehen sich zu Teilverkäufen gezwungen, um ihre finanzielle Stabilität zu sichern.

Unter den zum Verkauf stehenden Objekten befinden sich laut Büyük Alanya Ferienanlagen, Boutique-Hotels und Aparthotels. Die Branche erlebt ihre schwierigste Zeit seit Jahren. Burhan Sili, Vorsitzender des Tourismusmanager-Verbandes von Alanya, bringt die Lage auf den Punkt: „2025 wird ein Jahr ohne Gewinn.“ Die hohe Inflation in der Türkei zwingt Hoteliers dazu, ihre Euro-Preise anzuheben, um die steigenden Kosten in türkischer Lira zu decken. Dadurch verliert das Land seinen traditionellen Preisvorteil gegenüber Konkurrenten wie Griechenland, Spanien oder Ägypten. Eine andere Region befand sich aufgrund einer Erdrutsch-Tragödie in einer Krise.

Investoren könnten durch die Aufgabe etlicher Hotels in die Region kommen

Trotz der düsteren Aussichten sieht Dahaoglu auch Lichtblicke: Jede Krise böte auch Chancen. Für Investoren könnten die aktuellen Marktbedingungen eine Gelegenheit darstellen, Hotels zu attraktiven Preisen zu erwerben. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Türkeiweit stehen laut den Recherchen 1.522 Hotels zum Verkauf und 219 zur Vermietung. Allein in der Provinz Antalya sind es 172 Verkaufs- und 26 Mietangebote. Ob sich die Branche von diesem Kahlschlag erholen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. (Quellen: Turizm News, Hürriyet, Büyük Alanya) (rd)