News zum Ukraine-Krieg - Tote nach mehrfachen Angriffen auf ukrainischen Krankenhaus

Tote durch russischen Angriff auf Krankenhaus in Sumy

Samstag, 28. September, 10.59 Uhr: Durch einen russischen Luftangriff auf ein Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Sumy sind nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Demnach wurde die Stadt im Nordosten der Ukraine nachts von russischen Kampfdrohnen angegriffen. 

Innenminister Ihor Klymenko sprach auf Telegram von einem doppelten Schlag: Nach dem ersten Treffer habe es einen zweiten Angriff auf Rettungskräfte gegeben, die Patienten in Sicherheit bringen wollten. Diese Darstellung war nicht unabhängig überprüfbar, allerdings ist die russische Taktik doppelter Schläge auf ein Ziel bekannt. Solche Angriffe der russischen Armee auf Rettungskräfte haben sich auch in Syrien beobachten lassen.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die russische Armee habe in der Nacht auf Samstag 73 Kampfdrohnen und 4 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt. 69 Drohnen und 2 Raketen seien abgefangen worden. Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine großangelegte russische Invasion ab.

China und Brasilien warnen vor Drohungen mit Atomwaffen

20.08 Uhr: China, Brasilien und andere Länder haben vor dem Einsatz oder Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen die Ukraine gewarnt. „Wir rufen dazu auf, auf den Einsatz oder die Androhung von Massenvernichtungswaffen, insbesondere von Atomwaffen sowie chemischen und biologischen Waffen, zu verzichten“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Freitag nach einem Ministertreffen zur Ukraine am Rande der UN-Generalversammlung in New York veröffentlicht wurde.

Neben China und Brasilien unterzeichneten Bolivien, die Türkei, Südafrika, Kolumbien, Ägypten, Indonesien, Kasachstan, Kenia, Sambia und Algerien die Erklärung. Die zwölf Staaten brachten ihre „tiefe Besorgnis“ über die Gefahr einer „Eskalation“ in der Ukraine zum Ausdruck. „Zivile Infrastrukturen, einschließlich friedlicher Atomanlagen und anderer Energieeinrichtungen, sollten nicht das Ziel militärischer Einsätze sein“, erklärten sie.

Der Aufruf erfolgte nach Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putins in dieser Woche. Er erklärte, dass Russland im Fall von schweren Luftangriffen auf russisches Territorium Atomwaffen einsetzen könnte und dass jeder von einer Nuklearmacht unterstützte Angriff als „gemeinsame“ Aggression betrachtet werden könnte. 

Selenskyj warf Russland am Mittwoch vor, die ukrainischen Atomreaktoren angreifen zu wollen. Auch kritisierte er China und Brasilien, die sich für eine Vermittlung zur Lösung des Konfliktes eingesetzt haben. Die Ukraine dazu zu zwingen, einen Friedens-Deal zu akzeptieren, käme Kolonialismus gleich, sagte Selenskyj.

Am Freitag bekräftigten die Unterzeichnerstaaten der Erklärung „die Bedeutung friedlicher Lösungen für alle internationalen Konflikte“. „Wir rufen dazu auf, eine umfassende und dauerhafte Vereinbarung durch die Konfliktparteien zu unterstützen, und zwar mit Hilfe einer umfassenden Diplomatie und politischer Mittel auf der Grundlage der UN-Charta“, erklärten sie. 

Ukraine-Gipfel mit Biden in Ramstein

16.49 Uhr: Der Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Joe Biden am 12. Oktober findet auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz statt. Das gab Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin bekannt. An dem Treffen sollen etwa 50 Nato-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine teilnehmen, teilweise auf Ebene der Staats- und Regierungschefs.

Solche Treffen hat es seit der russischen Invasion in der Ukraine immer wieder in Ramstein gegeben, aber bisher nur auf Ebene der Verteidigungsminister. Es geht dabei darum, die militärische Hilfe der Ukraine unter den Verbündeten abzustimmen.

Selenskyj und Trump treffen sich im Trump Tower

16.36 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seiner USA-Reise mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump getroffen. Beide kamen in Trumps Hochhaus Trump Tower in New York zusammen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. „Es ist eine Ehre, den Präsidenten bei uns zu haben“, sagte Trump demnach. „Wir haben die gemeinsame Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden muss“, sagte Selenskyj.

Trump hatte das Treffen am Vorabend bei einer Pressekonferenz angekündigt. Selenskyj habe darum gebeten, sagte der Republikaner. Das letzte Treffen der beiden hatte es vor rund fünf Jahren gegeben. Trump, der im November erneut zum US-Präsidenten gewählt werden will, sieht die massive finanzielle und militärische Unterstützung der USA für die Ukraine kritisch. Wenn er wiedergewählt werde, werde er den Krieg sofort beenden, kündigt Trump immer wieder an - ohne jedoch Details zu nennen, wie er das machen wollen würde.

Tote nach russischem Angriff auf Donauhafen Ismajil

09.06 Uhr: Durch einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil an der Donau sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens elf Menschen seien verletzt worden, teilte der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Der nächtliche Angriff habe mehrere Wohnhäuser, sonstige Gebäude und Autos beschädigt. Der Flusshafen Ismajil ist für die ukrainischen Getreideexporte wichtig. Auf der anderen Flussseite nur wenige Hundert Meter entfernt liegt das Nato- und EU-Mitglied Rumänien. Aus der Großstadt Dnipro meldete die Verwaltung einen russischen Raketenangriff, der eine Industrieanlage getroffen habe.

Trump will sich nun doch mit Selenskyj treffen

04.00 Uhr: Der frühere US-Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj angekündigt. „Selenskyj hat darum gebeten, mich zu treffen“, sagte Trump bei einer Pressekonferenz. Die Zusammenkunft sei für Freitagmorgen (Ortszeit) im Trump Tower in New York geplant. 

Trump hatte sich erst am Mittwoch bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat North Carolina recht abschätzig über Selenskyj geäußert. Er sieht die massive finanzielle und militärische Unterstützung der USA für die Ukraine kritisch. 

Selenskyj ist derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in den USA. In Washington traf er sich unter anderem mit US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. 

Slowenien: Sollten Präzisionswaffen für Kiew nicht ausschließen

Freitag, 27. September, 03.25 Uhr: Sloweniens Regierung warnt angesichts auch deutscher Skepsis beim Einsatz weitreichender westlicher Waffen auf russischem Gebiet vor voreiligen Festlegungen. „Vorab zu sagen, dass es einige Themen gibt, die vom Tisch sind, ist normalerweise nicht die beste Taktik", sagte Ministerpräsident Robert Golob am Rande der UN-Generaldebatte in New York. 

“Es ist ein schwieriges Thema, aber ich denke, in diesem Stadium sollten alle Optionen diskutiert und dann diejenige ausgewählt werden, die für die aktuelle Situation am besten geeignet ist“, antwortete Golob auf eine Frage zum Einsatz reichweitenstarker Marschflugkörper, die westliche Länder der Ukraine bereitgestellt haben beziehungsweise bereitstellen könnten. Bei dem Thema bremsen bislang vor allem Deutschland und die USA. 

Biden bei Treffen mit Selenskyj: Russland wird nicht die Oberhand gewinnen

20.47 Uhr: Zum Auftakt ihres Treffens in Washington hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. „Russland wird nicht die Oberhand gewinnen, die Ukraine wird dies tun“, sagte Biden am Donnerstag beim Empfang seines ukrainischen Kollegen im Oval Office im Weißen Haus: „Und wir werden Ihnen weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen.“

Am Morgen hatte Biden weitere Milliardenhilfen im Umfang von acht Milliarden Dollar (rund 7,16 Milliarden Euro) für die Ukraine angekündigt sowie die Bereitstellung von Munition mit größerer Reichweite. Zu der von Selenskyj erhofften Zustimmung zum Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland äußerte sich der US-Präsident zunächst nicht. 

Die Ukraine drängt ihre Verbündeten seit längerem dazu, die Beschränkungen für vom Westen gelieferte Waffen aufzuheben, um damit auch Ziele tief im Landesinneren von Russland angreifen zu können. Die USA lehnen dies bislang ab, da sie eine Eskalation befürchten, die zu einem direkten Konflikt mit Russland führen könnte.

Am Mittwoch hatte der russische Präsident Wladimir Putin eine Änderung der russischen Atomwaffendoktrin bekannt gegeben, die nun bei „massiven“ Luftangriffen auf russisches Territorium einen erleichterten Atomwaffeneinsatz vorsieht. Putins Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die neue Doktrin als eine Warnung an die westlichen Unterstützer der Ukraine. 

Biden: Internationales Ukraine-Treffen in Deutschland

13.10 Uhr: US-Präsident Joe Biden lädt zu einem hochrangigen Ukraine-Treffen im Oktober in Deutschland ein. Dabei sollen die Bemühungen von mehr als 50 Ländern koordiniert werden, die die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression unterstützten,teilte das Weiße Haus mit.