Es droht ein Heizungs-Preisschock
Die vergangene Heizsaison war für viele Verbraucher bereits teurer als erwartet. Auch die aktuelle scheint nicht günstig zu werden, wie eine Analyse zeigt.
Private Haushalte sollten in den nächsten Monaten etwas sparsamer heizen und leben. Denn mit der nächsten Heizkostenabrechnung droht ein Preisschock. Das prognostiziert der Energiedienstleisters Ista. Und auch Verbraucherschützer haben bei t-online vor einigen Wochen gewarnt, dass die kommende Heizsaison für viele Verbraucher deutlich teurer ausfallen wird als üblich. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.
Die jüngsten Koalitionsbeschlüsse – etwa die Erhöhung der CO₂-Abgabe ab 2024 von 40 auf 45 Euro pro Tonne – sind in den Prognosen noch nicht berücksichtigt.
Wie hoch könnten die Heizkosten ausfallen?
Laut Ista und dem Nachrichtenmagazin "spiegel.de" sollten Mietparteien mit Mehrkosten von bis zu 867 Euro rechnen. Diese Preisprognose gilt allerdings nur für Haushalte, die mit Gas oder Öl heizen beziehungsweise ihr Wasser erwärmen.
Grund dafür ist vor allem das Heizverhalten der Verbraucher. Zwar war der Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent geringer (in der aktuellen Heizsaison ist es durchschnittlich wärmer als in der Vorsaison), wie der "Heiz-O-Meter" der Ista zeigt. Dennoch wurde 12 Prozent mehr geheizt und dementsprechend auch 12 Prozent mehr Heizenergie verbraucht.
Gasheizung
Obwohl die Gaspreise in diesem Jahr deutlich gesunken sind, müssen Mieter, deren Wohnung an eine Gasheizung angeschlossen ist, nach Ista-Berechnungen mit Mehrkosten von teilweise bis zu 867 Euro rechnen.
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Ölheizung
Mieter, deren Wohnung an eine Ölheizung angeschlossen ist, müssen in der laufenden Heizsaison mit einer finanziellen Mehrbelastung von bis zu 716 Euro rechnen. Und das, obwohl der Heizölpreis im Jahr 2023 durchschnittlich bei 105,50 Euro pro Tonne und im Vorjahr bei 139 Euro pro Tonne lag.
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Fernwärme
Fernwärme-Kunden müssen laut den Berechnungen der Ista mit nicht so hohen Mehrkosten rechnen wie andere Verbraucher. Sie können teilweise sogar auf eine niedrigere Heizkostenabrechnung hoffen, so die Prognose. Ein 4-Personen-Haushalt könnte bis zu 345 Euro weniger zahlen als noch im Vorjahr, heißt es.
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Wie valide sind die Prognosen?
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hatte in ihrem Heizspiegel 2023 von September noch prognostiziert, dass die Heizkosten für Besitzer von Gas- und Ölheizungen nicht steigen, sondern sogar sinken würden. Darin nicht mit einbezogen waren zu der Zeit die nun deutlich höher ausfallende CO₂-Bepreisung sowie das vorzeitige Aus für die Gas- und Strompreisbremse. Daher sind die noch gar nicht allzu alten Berechnungsergebnisse inzwischen schon wieder von der Realität eingeholt worden.