Vom Blickfang zum Schandfleck
Seit dem Abbau der „Wiege von Starnberg“ präsentiert sich die Fläche an der Museumsunterführung in Starnberg als unansehnliche Brachfläche. Noch in diesem Monat soll die dortige Bruchbude abgerissen werden.
Starnberg – Über die pinkfarbene Megatreppe, das Kunstwerk „Wiege von Starnberg“, konnte man geteilter Meinung sein. Manche fanden sie toll, manche weniger. Über den Zustand der Fläche nach deren Abbau vor einigen Wochen gibt es keine zwei Meinungen: Die Fläche an der Kurve der Bahnhofstraße an der Museumsunterführung präsentiert sich als wüstes Brachland mit einer Ruine, für viele Passanten ein Schandfleck. Das soll sich demnächst ändern, versichert der Eigentümer, das Starnberger Unternehmen ehret + klein.
Vier Jahre stand auf der Fläche die Riesen-Treppe, ein Werk des Künstlers Andreas Sarow. Anfang April war sie abgebaut worden, die geplante Nutzungsdauer war erreicht (wir berichteten). Die „Wiege“ basierte im hinteren, höheren Teil auf dem einzigen Gebäude, das auf dem Grundstück noch stand – und immer noch steht. Das war vorher schon keine Augenweide und ist es jetzt noch weniger. Die Reste der „Wiege“ sind schon lange entsorgt, das Areal ist mit einem Bauzaun abgesperrt. Und das aus gutem Grund, denn: Die Ruine ist einsturzgefährdert.
Fläche soll Kiesbelag bekommen
Bei ehret + klein weiß man wohl um die Wirkung der Brachfläche und bereitet eine schnelle Änderung vor. Unternehmenssprecher Petr Lehr kündigte im Gespräch mit dem Starnberger Merkur an, „in den nächsten Wochen“ werde die Ruine abgerissen und beseitigt. Das soll wohl noch im Mai über die Bühne gehen. Das Haus sei nicht unterkellert, weswegen der Abriss recht schnell gehen kann. Danach soll die Fläche aufgekiest werden, der Bauzaun kann dann abgebaut werden. Die Garagen und der Flachbau, in dem sich unter anderem die Galerie und das Atelier von Paulo de Brito befinden, bleiben zunächst stehen. Auch, weil de Brito einige Ausstellungen plane, wie Lehr erklärte. Eventuell könne er die Fläche für Aktionen nutzen, dazu liefen noch Gespräche.

Auf der Fläche soll das sogenannte Museumsquartier entstehen. Der Starnberger Bauausschuss hat sich bereits mehrfach mit dem Projekt beschäftigt, zuletzt im Dezember vergangenen Jahres. Seinerzeit stimmte er mit großer Mehrheit den aktuellen Planungen zu. Diese sehen ein sogenanntes Sockelgeschoss vor, auf dem drei Häuser entstehen, eines mit zusätzlich drei, die anderen beiden mit zusätzlich je vier Geschossen. Darüber hinaus ermutigte der Ausschuss den Eigentümer, die Unterlagen für den erforderlichen Bebauungsplan selbst erstellen zu lassen und anschließend der Verwaltung vorzulegen. Das ist im Gange. Lehr: „Wir sind mit den Behörden in sehr, sehr intensivem Austausch.“ Einen Termin für einen Baubeginn gibt es noch nicht.