Landfrauen seien „echte Powerfrauen“, leitete Kreisbäuerin Christine Sulzenbacher ihre Ansprache beim Landfrauentag ein, der heuer wieder am Freitag in Schwabbruck und zwei Tage zuvor in Eberfing stattfand. Landfrauen seien mit Herz und Verstand Gestalterinnen des ländlichen Raums, die Betriebe führen, Familien managen und einen großen ehrenamtlichen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.
Schwabbruck – Wie in den Jahren begann der Landfrauentag in der Schwabbrucker Kirche St. Walburga mit einem von Pfarrer Johannes Huber geleiteten Gottesdienst.
„Ohne Mampf kein Kampf“ sagte Kreisbäuerin Christine Sulzenbacher hernach bei ihrer Begrüßung mit Blick auf die Bundeswehr und das „Wirtschaftswunder, das nun kommen muss“. Den Bauernfamilien falle eine elementare Rolle bei den aktuellen Herausforderungen zu. Unser Land dürfe sich weder bei der Nahrungs- und Energieversorgung noch bei der Wehrhaftigkeit von anderen abhängig machen.
Wichtige Unabhängigkeit
Sulzenbacher verlas hernach eine Erklärung des Bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner zu einem unlängst auf seinen Hof verübten Überfall sogenannter Aktivisten, wonach er aufgrund dieser Bedrohung nicht länger für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers zur Verfügung stehe. Sie wolle trotz derlei Geschehnissen die positiven Aspekte der „Arbeit auf dem Bauernhof“ feiern und Hoffnung auf eine gute Zukunft versprühen. Schließlich erfreuten sich unter anderem auch regionale Produkte großer Wertschätzung. Zudem biete die Arbeit auf dem Bauernhof die Möglichkeit, „unseren Lebensstil aktiv zu gestalten“. Sie forderte dazu auf, stolz auf das zu sein „was wir tun“.
Beim traditionellen Interview in Schwabbruck stellten sich heuer Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Stellvertreter Michael Marksteiner, Rottenbuchs Bürgermeister Markus Bader, Dr. Marlen Wienert und Bürgermeister Andreas Kögl aus Altenstadt den Fragen von Kreisbäuerin Sulzenbacher und deren Stellvertreterin Maria Lidl. Wohl auch, weil das BBV-Bildungswerk heuer sein 50jähriges Jubiläum feiert, drehten sich alle Fragen um das Thema Schule.
Beide wollten wissen, was früher in deren Schultüte war, deren jeweiligen schulischen Werdegang, wo sie heute wären, wenn sie „nix“ gelernt hätten, welche Bildungsveranstaltung sie sich wünschen und was sie früher auf den Pausenbroten hatten. Dabei ließen die Interviewten dank ihrer zuweilen originellen Antworten einiges über sich erfahren.
Landfrauentag: Referentin mit „Bauchgrummeln“
Mit ihrem Referat „Den Blick heben – Ideen für mehr Miteinander“ sorgte hernach Dr. Marlen Wienert, Vorstandsmitglied der BayWa AG, für viel Aufmerksamkeit. Wienert ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, deren Laufbahn bei der BayWa 2006 startete. Seit April 2023 ist sie im Vorstand der AG. Mit Führungsverantwortung in der Marketing- und Mitarbeiter-Kommunikation der Geschäftsbereiche Agrar und Technik war sie bereits früh betraut.
Ein „wenig Bauchgrummeln“ habe sie schon gehabt, gestand Wienert gleich zu Beginn. Als sie mit Maria Lidl den Besuch vereinbart habe, „sah die Welt noch ein wenig anders aus“. Sie wolle an diesem Tag aber nicht über die letzten acht Monate bei der BayWa und über gemachte Fehler und Schuldige sprechen. Gleichwohl habe sie darüber nachgedacht, welche zwei Dinge sie dort gehalten haben.
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Menschen und Prinzipien
Erstens seien dies die Menschen gewesen und zweitens die Prinzipien, wozu die genossenschaftlichen Wurzeln zählten. Schließlich sei das Unternehmen vor 100 Jahren nach dem Prinzip „was einer alleine nicht schafft, schaffen alle gemeinsam“ entstanden. Selbstverantwortung, Selbsthilfe und Selbstverwaltung seien Prinzipien, die man heute noch in der BayWa spüre. Für sie seien diese auch Werte, wie man miteinander und mit sich selbst umgehen möchte und wie man selbst wirksam werden kann in der Gesellschaft. Es seien auch Werte, mit denen man das Miteinander gestalte.
Das Schlusswort gehörte Maria Lidl, die sich bei Marlen Wienert für „das interessante, einfühlsame Referat“ und bei weiteren Adressaten, vornweg dem Landfrauenchor und dessen „schwungvollen Lieder do herin“ bedankte.
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