Neue Studie: Beliebte Getränke steigern Mundkrebs-Risiko – bereits nach einem Glas pro Tag

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Eine zuckerreiche Ernährung birgt Gesundheitsrisiken. Eine neue Studie zeigt: Der Konsum von Limonade und anderen süßen Getränken könnte das Krebsrisiko erhöhen.

Frankfurt – Dass Cola, Fanta und Co. der Gesundheit nicht gerade zuträglich sind, wird durch wissenschaftliche Studien immer wieder belegt. Neben Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte der Konsum von zuckergesüßten Getränken (SSBs) auch das Risiko für Mundhöhlenkrebs (oral cavity cancer, OCC) erhöhen. Dies zeigt eine Untersuchung im Rahmen der Nurses’ Health Study, die in der Fachzeitschrift JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery veröffentlicht wurde.

Die Analyse ergab, dass Frauen, die täglich mindestens ein SSB zu sich nahmen, ein 4,87-mal höheres Risiko für OCC hatten als jene, die weniger als ein zuckerhaltiges Getränk pro Monat konsumierten. An der Studie nahmen insgesamt 162.602 Frauen teil.

Neue Studie: Zuckerhaltige Getränke steigern Mundkrebs-Risiko – bereits nach einem Glas pro Tag

Bemerkenswert ist, dass selbst Frauen ohne die typischen Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum ein erhöhtes OCC-Risiko aufwiesen, sofern sie täglich mindestens ein SSB tranken. Dies deutet darauf hin, dass der hohe Zuckerkonsum durch SSBs ein eigenständiger Risikofaktor für OCC sein könnte – unabhängig von anderen bekannten Ursachen. Die Studie zieht Parallelen zwischen dem Konsum dieser Getränke und der Entstehung von Mundhöhlenkrebs, ähnlich wie es auch bei Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt der Fall ist.

Zwar bleibt der absolute Anstieg des OCC-Risikos mit drei zusätzlichen Fällen pro 100.000 Menschen relativ gering, doch die Ergebnisse deuten auf eine potenziell neue Ursache für OCC hin – insbesondere bei Frauen mit einem grundsätzlich niedrigen Erkrankungsrisiko. Um die Zusammenhänge weiterzuerforschen, sind zusätzliche Studien erforderlich, dann auch mit männlichen Teilnehmern.

Zuckerhaltige Limonade steigert das Risiko für Mundhöhlenkrebs bei Frauen laut einer Studie merklich.
Zuckerhaltige Limonade steigert das Risiko für Mundhöhlenkrebs bei Frauen laut einer Studie merklich. © JuNiArt/Imago

Mundhöhlenkrebs: Studie zeigt Zusammenhang zwischen Mikrobiom und Krebs

Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit einer weiteren Untersuchung, die eine Verbindung zwischen Störungen des oralen Mikrobioms und der Entstehung von Mundkrebs herstellt. Insbesondere das Bakterium Fusobacterium nucleatum, das häufig in der Mundhöhle vorkommt, wurde in einer im International Journal of Oral Science veröffentlichten Studie mit der Entstehung von Mundkrebs in Verbindung gebracht.

Die Forschenden fanden heraus, dass dieses Bakterium mit den Körperzellen des Wirts interagiert, wodurch das Tumorwachstum und die Tumorprogression begünstigt werden – ein Mechanismus, der die Entstehung von Karzinomen in der Mundhöhle fördern könnte.

Cola, Fanta und Co.: Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zuckerhaltige Getränke

Auch eine in Nature Medicine publizierte Studie weist auf die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von SSBs hin. Demnach stellt der Konsum dieser Getränke eine erhebliche Belastung für die Gesundheit dar. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von SSBs und dem Risiko für Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 184 Ländern. (hk)

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