Dezember-Tauwetter mit Temperaturen bis 15 Grad – „kann zu Erdrutschen kommen“

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In Deutschland taut der Schnee. Kräftiger Regen sorgt zusätzlich in einigen Regionen für Hochwasser-Gefahr. Welche Regionen von Wetter-Warnungen betroffen sind.

München – Während zuletzt der Wintereinbruch vor allem im Süden Deutschlands für Chaos sorgte, steht jetzt ein Wetter-Umschwung bevor. „Der zweite Advent bringt Tauwetter“, stellte Meteorologe Dominik Jung von wetter.net fest. Denn laut Deutschen Wetterdienst (DWD) bringen Tiefdruckgebiete sehr milde und feuchte Luft nach Deutschland. Diese lässt die Temperaturen steigen und sorgt für Schneeschmelze.

Wetter in Deutschland: Temperaturen steigen – Tauwetter sorgt für Hochwasser-Gefahr

Im Schwarzwald und an den Alpen setzt zudem ab Sonntag (10. Dezember) kräftiger Regen ein, die Schneefallgrenze steigt teils auf 2000 Meter, sagte Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD. Die Regenfälle könnten am Alpenrand sogar bis Mittwoch (13. Dezember) anhalten. Im Allgäu dürften dann über 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter bereits gut gefüllte Flüsse und Bäche übertreten lassen. Der DWD warnte in weiten Teilen des Landes aber auch vor Sturmböen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde.

Zu Beginn der Woche sollen die Temperaturen deutlich ansteigen, prognostizierte Jung – stellenweise bis zu 15 Grad. Frost muss erstmal nicht befürchtet werden. Allerdings dürfte das laut Jung vor allem im Norden und Süden des Landes einige Grad zu warm für diese Jahreszeit werden.

So geht das Wetter laut DWD in den kommenden Tagen weiter:

Tag Höchstwerte
Sonntag (10. Dezember) 3 bis 12 Grad\t
Montag (11. Dezember) 5 bis 14 Grad
Dienstag (12. Dezember) 7 bis 14 Grad
Mittwoch (13. Dezember) 7 bis 12 Grad

„Die Flüsse haben bereits teils hohe Wasserstände“: Hochwasser und Erdrutsche möglich

„Die Flüsse im Süden Deutschlands haben bereits teils hohe Wasserstände, Regen und Tauwasser können verbreiteter zu Hochwasser und Überschwemmungen führen“, sagte DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn. „Da die Böden mit Wasser gesättigt sind, kann es im Bergland zudem zu Hang- oder Erdrutschen kommen.“

Nach Regen und Schneeschmelze erreicht das Hochwasser erste Straßen und Wohnbebauungen in Bayern.
Nach Regen und Schneeschmelze erreicht das Hochwasser erste Straßen und Wohnbebauungen in Bayern. © Pia Bayer/dpa

In Bayern werden ab Sonntag Überschwemmungen erwartet, unter anderem im Allgäu sowie in Ober- und Mittelfranken, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) des Landes mit. Am Main-Nebenfluss Itz könnten bei Schenkenau auch bebaute Flächen betroffen sein. Dennoch sei das in dieser Jahreszeit „nichts Ungewöhnliches“, sagte ein HND-Sprecher der dpa. Erst am Mittwoch soll das Tauwetter im Süden nachlassen.

In diesen Regionen rechnen die Behörden ebenfalls mit Überschwemmungen und Hochwasser:

  • Baden-Württemberg: Oberschwaben und einzelne Donauzuflüsse
  • Sachsen-Anhalt: Altmark und einige Flüsse im Harz
  • Hessen: Rhein, Lahngebiet, Oberläufe der Fulda, Werrazuflüsse und Gewässer in Südhessen

Wetter-Winter legt Pause ein: Gibt es trotzdem Aussicht auf weiße Weihnachten?

Der Winter legt vorerst also eine Pause ein. „Statt Schal und Mütze sind wieder Gummistiefel und Friesennerz angesagt“, so DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn. „Besondere Vorsicht ist an Flüssen und Bächen im Süden des Landes geboten.“ Die milde Phase scheint aber zumindest ab dem 19. Dezember vorbei zu sein, erklärte Jung mit Blick auf das europäische Wettermodell vom ECMWF.

Ab dem 23. Dezember sei Schnee über Deutschland möglich, etwa im Mittelgebirge. Die Chancen auf weiße Weihnachten steigen also. Zwischen Weihnachten und Neujahr soll die Temperaturen ebenfalls kühl bleiben. Lediglich im Norden und äußersten Süden könnte etwas kälter als üblich werden. (kas/dpa)

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