Russland blockiert vollständige Waffenruhe: Kreml will noch gegen angebliche Nationalisten kämpfen
Seit Wochen verweigert Russland eine vollständige Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Auch der letzte Vorschlag der USA wurde abgelehnt. Moskau müsse weiter „extreme Nationalisten“ bekämpfen, obwohl deren Existenz längst widerlegt ist. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte laut „Kyiv Independent“, dass Wladimir Putin grundsätzlich für einen Waffenstillstand bereit sei, davor jedoch noch „eine Reihe von Fragen“ geklärt werden müssten. Die betreffe die Kontrolle über das „Kiewer Regime“ und dessen Kontrolle über „extremistische“ Einheiten . Der Kreml-Sprecher spielt auf alte Falschaussagen an, die den Krieg rechtfertigen sollen: Die Ukraine müsse „entnazifiziert“ und entmilitarisiert" werden.
Hat der Kreml schon die ersten Waffenruhe gebrochen?
Ein US-Vorschlag für einen Waffenstillstands betraf die Energieinfrastruktur und das Schwarze Meer, dem der Kreml noch zustimmte. Moskau verlangte außerdem ein Ende der ausländischen Militärhilfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte laut „Reuters“, dass Putins Vorschläge für eine vollständige Waffenruhe unrealistisch seien. Zwei Tage nach der Vereinbarung beschuldigte die Ukraine Russland, Energieanlagen in Cherson angegriffen zu haben. Moskau wies dies zurück und beschuldigte Kiew wiederrum, eine Messstation in der Region Kursk beschossen zu haben.
Russischer Außenminister hat angeblich Beweise
Am 1. April erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, der Kreml habe den USA und den UN Beweise für eine Verletzung des Waffenstillstands vorgelegt. Selenskyj wies Verteidigungsminister Rustem Umerow an, Gegenbeweise zu sammeln. Die USA haben sich bisher noch nicht dazu geäußert.