Spendenaktion statt Zweckverband
Die Gemeinde Odelzhausen lehnt den Plan des Bündnis für Dachau ab. Doch Elisabeth Kappes hat eine besondere Idee.

Odelzhausen – Pfaffenhofen machte kurzen Prozess, Sulzemoos wenig Aufhebens, und Röhrmoos winkte lässig ab. Immer mehr Gemeinden beschließen, dem von der Wählergruppe Bündnis für Dachau angedachten Zweckverband für ein Eisstadion in Dachau nicht beitreten zu wollen. Um es kurz zu machen: Die Gemeinde Odelzhausen möchte auch nicht. Aber weil die Odelzhauser mit Eishockeyspielern, Eisstockschützen und Schlittschuh fahrenden Kindern mitfühlen, kam in der Gemeinderatssitzung am Montagabend ein Alternativvorschlag.
Die Sache mit dem Zweckverband war schnell vom Tisch. Er glaube nicht, dass viele Odelzhauser nach Dachau reinfahren, um dort das Eisstadion zu besuchen, meinte zweiter Bürgermeister Johann Heitmair (CSU), der das Treffen leitete; Gemeindeoberhaupt Markus Trinkl ließ sich an dem Tag gemeinsam mit seinen Landkreis-Bürgermeister-Kollegen fortbilden. „Zudem ist die Haushaltslage angespannt“, so Heitmair weiter. „Daher sollten wir es machen, wie die anderen Gemeinden.“ Sprich: das Begehr ablehnen. Im Plenum regte sich keinerlei Widerstand.
Edgar Hiller (Freie Wähler) wies darauf hin, dass die Kommune gemeinsam mit dem Kreisjugendring Dachau den „Wyld Aktivplatz“ plane, was Sache genug sei. Wie berichtet, soll das Freizeitareal zwischen dem Gelände des SV Odelzhausen, des Schulgeländes und des Dirtparks entstehen. Die gemeindliche Jugendarbeit hat diesbezüglich für kommenden Samstag, 24. Februar, 9 Uhr, einen Beteiligungs-Workshop für jedermann in der Schule anberaumt.
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Elisabeth Kappes schlägt Crowdfunding-Aktion vor
Schließlich meldete sich Elisabeth Kappes (Bürgergemeinschaft Odelzhausen) zu Wort. Sie hatte nämlich eine Idee: „Wir sollten eine Spendenaktion machen!“ Für diejenigen, die nicht im Thema drin sind, sei erklärt: Das Eisstadion auf dem Gelände des ASV Dachau müsste dann weichen, wenn die Georg-Scherer-Halle des Vereins wie geplant abgerissen und durch eine viel größere „Eventarena“ ersetzt wird. Diese würde auch die Fläche des Eisstadions benötigen. Kappes erinnerte sich an die angenehme Art des Geldsammelns via Crowdfunding. Und sie legte dar, dass derzeit die Petition „Eis für Dachau – Unsere Stadt braucht eine Kunsteisbahn“ läuft, wo aktuell fast 5900 Menschen unterzeichnet haben.
Also rechnete Kappes vor: Wenn jeder Unterstützer 100 Euro in den Crowdfunding-Topf einzahle, kämen satte 590 000 Euro zusammen. Viel Geld, nur: Der Unterhalt für das Dachauer Eisstadion kostete 2022 satte 388 000 Euro. Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 110 000 Euro blieb der Stadt also ein Defizit in Höhe von 278 000 Euro.
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