Keine bessere Lösung für Knotenpunkt am Marktplatz in Grünwald
Die Rechtsabbiegespur am Marktplatz wird nicht abgeschafft, obwohl sich der Verwaltungsausschuss schon vor sieben Jahren dafür ausgesprochen hat. Der Status Quo bleibt bestehen.
Sieben Jahre ist es her, dass der Verwaltungsausschuss in Grünwald einen Beschluss zur Rechtsabbiegespur auf dem Grünwalder Marktplatz getroffen hat. Die Spur führt von der Emil-Geis-Straße in Richtung Tölzer Straße. In diesem Bereich herrscht eine hohe Frequenz an Radlern, E-Bikern und Fußgängern. Diese Extraspur sollte abgeschafft werden, damit die schwächeren Verkehrsteilnehmer sicherer über die Kreuzung kommen. Die zuständigen Behörden der Staats- und Kreisstraße, das Staatliche Bauamt Freising und das Landratsamt München, durchkreuzten jedoch die Pläne der Gemeinde. Ein Einverständnis ist bei der gegebenen Situation nicht möglich.
Seine Ausführungen eröffnete Hauptamtsleiter Tobias Dietz mit den Worten: „Es sind zwei Stellungnahmen von Straßenbauamt und Landratsamt, die uns auf gut Bairisch as Gnack brochen ham.“ Der freilaufende Rechtsabbieger von Pullach kommend in Richtung Straßlach trage demnach wesentlich dazu bei, dass der Verkehrsfluss auf der stark belasteten Kreuzung gewährleistet werden kann. Er müsse erhalten bleiben. Ein Rückbau dieser Spur und ein damit verbundener Ampelzusatz würde laut Straßenbauamt die Verkehrssituation an der Kreuzung verschlechtern. Die Rückstaus zum Grünwalder Berg würden sich in einem solchen Szenario deutlich ausweiten. Eine Vergrößerung der Verkehrsinsel auf dem Weg von der Emil-Geis-Straße Richtung Oberhachinger Straße wäre begrüßenswert, dafür aber müsste allerdings die Einfahrt vor dem Restaurant Chang in die Emil-Geis-Straße gesperrt werden, weil die Sichtverhältnisse dort ohnehin schon schlecht sind und dann noch einmal schlechter würden.
Planungsreife sei zunächst nicht gegeben gewesen
„Ein bisschen lange hat es gedauert, bis wir das vorgelegt bekommen“, resümierte Michael Ritz (FDP). Er hatte im Mai nachgefragt und monierte, dass die Stellungnahme vom Staatlichen Bauamt Freising offenbar längst auf dem Tisch liege. Ritz sprach von einer Verzögerung der Verwaltung ohne Not. Dem ist laut Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) nicht so. Die Planungsreife sei zunächst nicht gegeben gewesen, die Abstimmungsprozesse hätten zwingend erfolgen müssen und ihre Zeit gedauert. Zudem habe man auch in der Coronazeit andere Prioritäten setzen müssen, ergänzte der Hauptamtsleiter.
Den Mandatsträgern leuchtet mittlerweile ein, dass man die Abbiegespur Richtung Straßlach nicht einfach schließen dürfe. Michael Ritz sowie die Grünen-Fraktion hätten sich stattdessen mit einer Schließung des Zuweges vor der Bäckerei Hauer und dem Restaurant Chang anfreunden können. Morgens sei die Situation bei ausfahrenden Lkw der Wahnsinn und lebensgefährlich. Vor allem für Fußgänger und Radler, die auf der Emil-Geis-Straße in Richtung Kreuzung unterwegs sind. Die Grünen sowie der FDP-Vertreter hätten auch viel Sympathie für eine Vergrößerung der Dreiecks-Verkehrsinsel in dem Bereich, auch wegen der schlechten Sichtverhältnisse. In diesem Fall müsste allerdings die öffentliche Uhr verlegt und ein Baum zwischen Parkplatz und Rechtsabbieger gefällt werden. Denn bei einer Vergrößerung der Insel muss gleichzeitig eine Mindeststraßenbreite gewährleistet werden, die für einen Sattelschlepper ausreicht.
Gemeinderat Sedlmaier hatte sich bereits im Ausschuss vor Jahren gegen eine Umplanung ausgesprochen
Gerhard Sedlmaier (CSU) hatte sich bereits im Ausschuss vor Jahren gegen eine Umplanung ausgesprochen und sieht sich durch die Behörden in seiner Ansicht bestätigt: „Recht viel besser wird es nicht.“ Den Rechtsabbieger wegzunehmen, wäre seiner Ansicht nach eine Katastrophe. „Dann steht der Verkehr bis Solln.“ Alle Versuche, hier irgendwas hinzumurksen, werde eine Verschlimmbesserung bewirken. In diesem Sinne lief auch die Abstimmung. Ein Versuch von Oliver Schmidt (PBG) und Achim Zeppenfeld (SPD), die Zufahrt vom Hauer auf die Emil-Geis-Straße so zu beschränken, dass nur noch Rechtsabbiegen erlaubt ist, wurde abgelehnt. Lediglich eine Warnblinkleuchte, die beim freilaufenden Rechtsabbieger auf Fußgänger aufmerksam macht, war mehrheitsfähig. Zur Beruhigung trug Uschi Kneidl (CSU) etwas bei: „Wenn man mit der Polizei spricht, an der Stelle ist die letzten Jahrzehnte nicht wirklich was passiert.“