Rufbus-Erweiterung: Otti, Valli und Warni verstärken hoki außerhalb von Holzkirchen
Seit Freitag verkehrt der interkommunale Rufbus hoki plus. In den Gemeinden des Erweiterungsgebiets hat er allerdings neue Namen, zumindest in der App.
Holzkirchen - Es hat keine 25 Minuten gedauert, da war schon die erste interkommunale Fahrt gebucht am Freitag, dem Starttermin für hoki plus. „Das ist ein Zeichen für die große Nachfrage“, sagte Holzkirchens Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) bei der offiziellen Präsentation des erweiterten Angebots am Freitag vor dem Rathaus, zu der auch Landrat Olaf von Löwis (CSU), Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD), Valleys Bürgermeister Bernhard Schäfer (FWG), Warngaus 2. Bürgermeister Leonhard Obermüller (CSU) und omobi-Geschäftsführer Clemens Deyerling gekommen waren.
Wie berichtet, verkehrt der Rufbus nun über die Grenzen Holzkirchens hinaus bis und in Otterfing, Valley und Warngau (hier nur im Norden). Das bedeutet 150 zusätzliche Haltepunkte, 65 in Valley, 29 in Otterfing und 56 in Warngau. Insgesamt bedient hoki plus jetzt 400 Haltepunkte. Wobei: Nicht er allein. Otti, Valli und Warni unterstützen ihn dabei. So heißen die Busse nun – und nur – in der App, wie hoki-Managerin Eva Schmitz erklärte.
Flotte um einen E-Bus erweitert
Um die Erweiterung zu stemmen, setzt der Verkehrsdienstleister omobi mit Sitz im Landkreis Garmisch-Partenkirchen einen dritten Minibus auf die Straße, einen Mercedes eVito mit Elektroantrieb. Er hat eine Reichweite von etwa 360 Kilometern, erzählt Deyerling. Sechs festangestellte Fahrer sowie zusätzliche Aushilfs- und Teilzeitfahrer sind nur für hoki, Otti, Valli und Warni im Einsatz. „Natürlich macht der Fachkräftemangel vor uns nicht Halt, aber wir versuchen, ein modernes Arbeiten, eine faire Bezahlung und ein gutes Betriebsklima zu bieten, sodass es uns bis jetzt gelungen ist, Fahrer zu finden“, so Deyerling. Der Pool, aus dem er rekrutieren kann, ist allerdings auch größer als der für Busfahrer. Um die Acht-Sitzer mit seitlichen Schiebetüren fahren zu dürfen, reicht der Kfz-Führerschein.
Landkreis finanziert interkommunale Fahrten
Gleich bleiben die Betriebszeiten, montags bis donnerstags von 6 bis 20 Uhr, freitags bis 1 Uhr und samstags von 10 bis 1 Uhr. Allerdings können die hoki-plus-Gemeinden mit einem Vorlauf von einem Monat längere Betriebszeiten anfragen, wenn zum Beispiel ein Weinfest ansteht, berichtet Schmitz. Wie bisher können Passagiere den Bus telefonisch oder via App rufen. Deyerling zufolge buchen 30 Prozent telefonisch, 70 Prozent über App. An der Finanzierung beteiligt sich auch der Landkreis. Er kommt für die interkommunalen Fahrten auf mit höchstens 150 000 Euro pro Jahr. Was darüber hinaus geht, müssen die beteiligten Gemeinden tragen. Sie zahlen außerdem für die Fahrten innerhalb ihres Gebiets, Holzkirchen jährlich 100 000 Euro, Otterfing 40 000 Euro, Valley 28 000 Euro und Warngau 20 750 Euro. „Das öffentliche Geld ist an dieser Stelle gut angelegt“, sagte Schmid. Kein anderes kommunales Projekt komme bei den Bürgern so gut an. Hoki plus punkte mit Tempo, Taktung und Tarif. „Wenn die drei T funktionieren, ist der ÖPNV erfolgreich“, so Schmid. Er habe das Gefühl, der ruhende Verkehr sei weniger geworden, seit es hoki gebe.
Landrat bewertet On-Demand-Verkehr als zukunftsfähig
Löwis erklärte: „Wir erachten den On-Demand-Verkehr als zukunftsfähig.“ Ziel sei, das Modell landkreisweit auszurollen. „Vielleicht erweitern wir das System sogar einmal in die gesamte Region Oberland.“ Falkenhahn sagte: „Es freut mich, dass wir hoki plus miteinander auf den Weg gebracht haben.“ Schäfer erklärte: „Wir sind sehr auf Holzkirchen ausgerichtet, deshalb ist es gut, dass Junge und Alte jetzt die Möglichkeit haben, nach Holzkirchen zu kommen.“ Obermüller sagte an Holzkirchen adressiert: „Danke für Euren Mut und Eure Innovation!“
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