Schrauben-Milliardär legt nach - Würth verliert durch AfD-Brandbrief Millionen-Umsatz, „aber darum ging es nicht“

In dem Rundschreiben an seine rund 25.000 Beschäftigten empfahl der Unternehmer Reinhold Würth, nicht die AfD zu wählen. „Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich so viel Zustimmung bekommen würde“, sagte Würth in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ .

Es habe aber auch Kritik für sein Vorgehen gegeben. „Einige Kunden haben angekündigt, nichts mehr bei Würth zu kaufen. Wir haben dadurch rund 1,5 Millionen Euro Umsatz verloren“, gibt Würth zu, aber: „Wahrscheinlich haben wir deutlich mehr Aufträge aus Sympathie dazubekommen als verloren. Aber darum ging es ohnehin nicht.“

Würth macht sich „große Sorgen über die Zukunft dieses Landes“

Im Interview erklärt der 88-Jährige, warum er den Brief an seine Mitarbeiter verfasst hat. Er mache sich „großen Sorgen über die Zukunft dieses Landes“, da die AfD „Misstrauen gegen jedermann“ schüre und die Partei „den Mehrparteienstaat am liebsten abschaffen würde“. Deshalb betont Würth: „Ich will meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass unsere Kinder und Enkel auf dem Boden unseres wunderbaren Grundgesetzes in Freiheit und Liberalität weiterleben können.“

Nach Aussagen des Unternehmers soll das Schreiben keine einmalige Aktion bleiben. So habe er sich zuletzt auch seine Gedanken zum Thema Remigration gemacht. „Wir wären ohne Zuwanderung niemals die drittgrößte Industrienation der Welt geworden“, sagt Würth gegenüber dem „Handelsblatt“. Seine Gedanken will der Schrauben-Milliardär künftig in einer Art Kolumne zusammenfassen.