19-Jähriger rast mit 80 Sachen durch Hausham – Polizei zieht sein Motorrad aus dem Verkehr
Am Sonntag wurden eine Zivilstreife der Autobahnpolizei Holzkirchen in Hausham auf das Motorrad und Fahrverhalten eines 19-Jährigen aus Schliersee aufmerksam. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht straßenzulässig war.
Hausham – Am Sonntag (20. Oktober) überholte ein 19-Jähriger aus Schliersee gegen 16.30 Uhr mit seiner KTM 300 EXC im Stau kurz vor Hausham eine Zivilstreife der Kontrollgruppe Motorrad. Da dies auf der Gegenfahrbahn, links von der Verkehrsinsel stattfand, weckte er sofort das Interesse der Beamten. Der erste optische Eindruck von dem Fahrzeug versprach dabei nichts Gutes, erklärt die Autobahnpolizeistation Holzkirchen.
19-Jähriger rast auf Motorrad durch Hausham: Polizei stoppt ihn
An der Kreuzung zum Rathaus bog er links ab und fuhr Richtung Agatheried. Der 19-Jährige beschleunigte stark und fuhr mit über 80 km/h auf dem Hinterrad an der Eisdiele vorbei. „Dass dort einige Fußgänger unterwegs waren störte ihn offensichtlich nicht“, schildert die Polizei. Zuvor überholte er noch zwei Fahrzeug innerorts, da diese ordnungsgemäß mit 50 km/h fuhren und so seinen Vorwärtsdrang bremsten.
Nach kurzer Verfolgung wurde der Schlierseer am Ortsausgang Hausham angehalten. Bei der anschließenden Kontrolle der KTM bestätigte sich der erste Eindruck der Beamten, heißt es im Bericht.
Der Hinterreifen war ohne jegliches Profil, der Scheinwerfer besaß keine Zulassung und die Blinker waren falsch angebracht und dadurch für den Verkehr kaum sichtbar. Ebenso fehlten die Rückspiegel, der Kupplungshebel war abgebrochen, die Kennzeichenbeleuchtung fehlte und der Auspuff war viel zu laut, da dieser offensichtlich nicht für den Straßenverkehr zugelassen war. Zudem befand sich ein Leistungskrümmer am Fahrzeug, der ebenfalls nicht zulassungsfähig war.
Nach kurzer Verfolgung wurde der 19-Jährige in Hausham angehalten
Da weder ein Gasschieberanschlag noch die vorgesehene Verengung im Luftfilter eingebaut war, war zu vermuten, dass das Fahrzeug statt der erlaubten 10 kW nun mindestens 30 kW leistete. Die Teile dürften wahrscheinlich zur Leistungssteigerung und nicht aus gewichtstechnischen Gründen ausgebaut worden sein. Auf seine Fahrweise angesprochen äußerte der Schlierseer laut Polizei nur kleinlaut, dass dies wohl eine „scheiß Aktion“ war.
Das Kraftrad wurde von der Polizei sichergestellt und von einem Abschleppdienst nach Holzkirchen verbracht, dort wird es die nächsten Tage einem Gutachter vorgestellt. Zudem wird ein Leistungsgutachten erstellt. Ob die Fahrerlaubnis des Motorradfahrers für dieses Fahrzeug reicht, scheint laut Polizei fraglich. Auf den jungen Mann kommen nun Gutachterkosten, Abschleppkosten, Bußgeld und mehr zu.
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