Landesgartenschau in Penzberg: Die Spannung steigt - Ausstellung mit Siegerentwurf
Welche konkreten Vorschläge machen Architekten und Planer für die Landesgartenschau 2028 in Penzberg? Die Antwort liefert eine Ausstellung, die die Stadt Penzberg am Montag eröffnet. Sie zeigt die Ergebnisse eines Wettbewerbs zur Gestaltung der Landesgartenschau. Darunter ist auch der Gewinner-Entwurf.
Penzberg – In der Vergangenheit gab es zwar bereits Ideen für die Landesgartenschau 2028 in Penzberg – von neuen Rad- und Fußwegen über „Bachmeilen“ und „urbaner Wildnis“ bis zu schwimmenden Gärten. Richtig konkret wird es aber erst jetzt.
Landesgartenschau-Wettbewerb: Ausstellung wird am Montag eröffnet
Die Stadt Penzberg eröffnet am Montag im Bürgerbahnhof eine Ausstellung, in der sie die Ergebnisse ihres Wettbewerbs zur Landesgartenschau zeigt. Die Stadt hatte diesen Wettbewerb im vergangenen Sommer ausgelobt. Zur Teilnahme eingeladen waren fünf Landschaftsarchitekturbüros, darunter das Büro „Die Grille“ aus Penzberg, das schon den Plan für die Bewerbung vor knapp zwei Jahren gefertigt hatte. Die anderen eingeladenen Büros sind aus München, Berlin, Bonn und Zürich. Darüber hinaus konnten weitere Planer teilnehmen. Laut Stadt gingen insgesamt neun Arbeiten ein.
Die Entscheidung, welche Arbeit zum Sieger gekürt wird, fällt erst kurz vor der Ausstellungseröffnung. Am heutigem Freitag tritt die Jury zusammen. Sie besteht aus Architekten – einige davon aus München, Berlin und Dresden – sowie aus Penzberger Stadtratsmitgliedern und Vertretern der Landesgartenschau-Gesellschaft. In der Ausstellung gezeigt werden der Siegerentwurf und die anderen Arbeiten.
Festgelegte Gebiet für die Landesgartenschau: 15 Hektar in Penzberg
Die Architekturbüros hatten die Aufgabe für ein festgelegtes Gebiet in Penzberg – in der Summe etwa 15 Hektar, die im Besitz der Stadt sind – ein Konzept zu entwickeln. Dieses Gebiet umfasst ähnlich wie bei der Gartenschau-Bewerbung den Bahnbogen vom Bahnhof am Westend vorbei bis zur Seeshaupter Straße, den Geh- und Radweg in Richtung „Posten 10“, die Bereiche entlang des Säubachs sowie Teile des Müllerholzes zwischen Familienbad und Sportstadion. Nicht zum Wettbewerbsgebiet gehören der Schloßbichl-Park und die Innenstadt – sie werden aber trotzdem in die Landesgartenschau integriert.
Berghalde ist nicht Teil der Landesgartenschau
Die Berghalde wird dagegen nicht Teil der Landesgartenschau sein. Stadtbaumeister Justus Klement hatte dies jüngst damit begründet, dass die Berghalde ohnehin schon schön sei und man sich übernommen hätte, dieses Gebiet ebenfalls in die Gartenschau einzubeziehen. Denn die Fläche wäre dann doppelt so groß gewesen.
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„Grünes Netz mit eingeflochtenen Perlen“
In der Wettbewerbsausschreibung heißt es, dass „ein naturnaher, vielfältig gegliederter Freiraum als grünes Netz mit eingeflochtenen Perlen“ entstehen soll, das einen hohen Erholungswert bietet. Dabei sei es nicht notwendig, so die Ausschreibung, sämtliche Grünflächen neu zu gestalten, da diese teilweise bereits als Biotope, Ausgleichsflächen oder Naturwald geschützt seien und nicht verändert werden können beziehungsweise keiner neuen Gestaltung bedürfen. Weiter ist dort die Rede von der Sicherung der Moorlandschaft und der Feuchtlebensräume in der Stadt, vom behutsamen Ausbau des Wegenetzes und von der „Erlebbarmachung des Säubachs“. Die Wettbewerbsausschreibung fordert die Teilnehmer auch dazu auf, die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung im vergangenen Mai zu prüfen und gegebenenfalls in ihren Entwurf zu integrieren,
Vorschläge für Bahnbogen, Säubach und Müllerholz
Konkret verlangt die Ausschreibung von den Architekten zum Beispiel Vorschläge zur qualitätsvollen Gestaltung“ des Bahnbogens als Wegeverbindung sowie den Erhalt und die Anbindung des „Platzes der Städtepartnerschaft“ am Schloßbichl. Ebenso heißt es, dass der Säubach naturnah gestaltet werden soll, es aber auch Zugänge oder kleine Plätze am Wasser geben kann. Das Müllerholz, so die Ausschreibung, soll als „urbane Wildnis-Natur“ erhalten bleiben. Vorstellbar seien dort aber Stege, Plattformen, schwimmende Gärten, ein Hochsteg oder ein Baumkronenpfad.
Eingezäunte Bereiche während der Landesgartenschau
Geben wird es während der Landesgartenschau auch eingezäunte Bereiche. Zumindest ist in der Ausschreibung davon die Rede. Für die Dauer der Gartenschau seien an mindestens drei Stellen befristete Eingangsbauwerke für die Besucher zu definieren, heißt es dort. Der Beginn des Weges liege direkt am Bahnhof. „Die Gartenschau beginnt mit dem Aussteigen aus der Bahn.“ Geben soll es temporäre Blumenschauen und Themengärten, Ausstellungsflächen und Veranstaltungsbühnen.
Ob die Landesgartenschau tatsächlich stattfindet, ist noch nicht sicher. Zweifel waren, wie berichtet, jüngst wegen der finanziellen Lage der Stadt aufgekommen. Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) hatte erklärt, dass der Stadtrat noch endgültig entscheiden müsse. Korpan warb aber auch für die Gartenschau. Sie sei eine Chance, neue Fuß- und Radwege, erlebbare Bäche sowie Freizeit und Erholung in der Stadt zu schaffen – noch dazu mit bis zu fünf Millionen Euro Fördergeld.
Ausstellung im Bürgerbahnhof
Die Ausstellung mit den Architekten-Arbeiten im Rahmen des Landesgartenschau-Wettbewerbs ist im Bürgerbahnhof zu sehen: von Montag bis Donnerstag, 18 bis 21. Dezember, am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Dezember sowie von Dienstag bis Donnerstag, 2. bis 4. Januar, jeweils von 18 bis 20 Uhr.