Bidens Vergeltungsschlag: Wie der Angriff in Jordanien weitere Entwicklungen in Nahost beeinflussen könnte
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Zur Vergeltung eines Angriffs durch pro-iranische Milizen, bei dem mehrere US-Streitkräfte ums Leben gekommen sind, hat Joe Biden Konsequenzen angekündigt.
Washington, D.C. – Nach einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt des US-Militärs am 28. Januar werden die Drohungen und Mahnungen im Nahost-Konflikt von mehreren Seiten lauter. So hat nicht nur US-Präsident Joe Biden angekündigt, den Tod von zwei Soldatinnen und einem Soldaten zu vergelten. Auch aus dem Iran kommen bereits Drohungen, dass eine Antwort der US-Streitkräfte ernste „Konsequenzen“ haben könnte.
Dass der Angriff weitere Folgen nach sich ziehen muss, darüber sind sich viele Militärfachleute laut einem Bericht der US-Zeitung Newsweek einig. Genau wie darüber, dass die Reaktion der USA gut überlegt sein sollte. Nachdem die bisherigen Maßnahmen des US-Militärs gegen pro-iranische Milizen kaum Wirkung gezeigt hätten und offizielle Zahlen inzwischen von über 170 Angriffe auf US-Streitkräften sprechen, wird ein hartes Durchgreifen des US-Präsidenten erwartet. Doch es gibt auch Stimmen, die vor einer möglichen Eskalation warnen.

Reaktion auf Drohnenangriff in Jordanien: „Wollen keinen Krieg mit Iran“
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, betonte bei einer Pressekonferenz, dass die USA keinen Krieg mit Iran provozieren wolle. Dennoch sei man überzeugt, dass pro-iranische Milizen auch für den Angriff auf den US-Militärstützpunkt Tower 22 im Norden Jordaniens mit drei Toten und 34 Verletzten verantwortlich gewesen seien. Dass dies eine Reaktion durch die USA erfordere, über die nur Biden entscheiden könne, stehe außer Frage.
Dass der US-Präsident darüber bereits eine Entscheidung gefällt habe, berichtet etwa der US-Nachrichtensender ABC. Der Sender zitierte dazu ein Interview vor dem Weißen Haus, in dem Biden erklärt hatte, dass es nicht im Interesse der USA sein könne, den Krieg im Nahen Osten weiter auszuweiten. Dennoch betonte auch Biden, dass Iran ohne Frage eine Mitschuld an dem Angriff habe: „Sie haben die, die das getan haben, mit Waffen versorgt.“ Teheran dagegen hatte Verbindungen zu der Attacke auf den US-Stützpunkt vom Wochenende von sich gewiesen.
Cyber-Attacken oder direkter Angriff: Das sind die Möglichkeiten der USA
Konkrete Möglichkeiten, Iran und den pro-iranischen Verbündeten zu schaden, könnten laut dem Newsweek-Bericht neben einem direkten Angriff auf Iran auch Cyber-Attacken auf Gruppierungen aus dem Netzwerk sein, die der Iran als „Achse des Widerstands“ bezeichnet. Auch Angriffe auf Stellungen der iranischen Revolutionsgarden in Syrien und Irak seien denkbar, und laut einigen Experten auch die wahrscheinlichste Variante.
Deren Kommandeur Hussein Salami hatte zuletzt gegenüber den halbamtlichen Nachrichtenagenturen Fars und Tasnim angekündigt, „keine Bedrohung unbeantwortet“ zu lassen und damit seinerseits eine weitere Eskalation in Erwägung gezogen. Wann seitens der USA mit einer Antwort auf den Drohnenangriff vom Sonntag zu rechnen ist, ist nach Bidens Ankündigungen noch offen. Dieser hatte angekündigt, dass ein Vergeltungsschlag „zu einem von uns gewählten Zeitpunkt“ stattfinde, jedoch nichts Näheres spezifiziert. (saka mit dpa)