Die Nerven halten: Gold für Dietramszellerin Emma Gania

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Emma Gania hat es geschafft: Die Dietramszellerin, die für den ESC Geretsried startet, hat bei den Special Olympics in Turin die Goldmedaille im Eiskunstlauf gewonnen.

Die 22-Jährige setzte sich mit ihrer fehlerfreien Kür im Level 1 ganz knapp gegen die Südafrikanerin Bianca Basson durch: „Ich habe das überhaupt nicht erwartet“, sagte Gania anschließend in das Mikrofon des Fernsehsenders Sky, der den Wettbewerb live übertragen hat. Stolz und überglücklich war auch ihr Papa Thomas. Seine Tochter sei beim Warmlaufen „extrem nervös“ gewesen, berichtet er: „Aber als es losgegangen ist, war sie auf den Punkt fixiert und konzentriert.“

Große Kulisee „pusht“ Emma Gania

Zur Nervosität gab es gute Gründe, denn an einem vergleichbaren großen Wettbewerb wie „Special Olympics World Winter Games“ für Menschen mit geistiger Behinderung hatte Gania noch nie teilgenommen. Alleine schon die Kulisse war außergewöhnlich – um die 500 Zuschauer verfolgten den Wettkampf in der gut besuchten gefüllten Eishalle von Turin. „Das hat mich gepusht“, sagt die Eiskunstläuferin. Die Konzentration war notwendig, da sich Bianca Basson als extrem starke Kontrahentin erwies. „Läuferisch war Emma einen Tick besser – das hat den Ausschlag gegeben“, berichtet ihr Vater.

Viele Fernsehsender übertragen Eiskunstlauf-Wettbewerb

Noch außergewöhnlicher als die Zuschauerkulisse war die Medien-Resonanz. Der Fernsehsender NBC übertrug den Eiskunstlauf-Wettbewerb live in die USA, ebenso eine Live-Sendung war bei Sky zu sehen. Kaum weniger spannend als für seine Tochter war der Tag für Thomas Gania. Sky spannte den Präsidenten des ESC Geretsried als Co-Kommentator ein – für den Auftritt des zweiten deutschen Eiskunstläufers, den Erfurter Rico Haupt. Auch vom ZDF und einem Radiosender gab’s eine Interview-Anfrage. „Das ist alles schon sehr gewöhnungsbedürftig“, sagt Gania.

Kaum Zeit zum Feiern

Die Tage vor dem Wettkampf seien von viel Wartezeit geprägt gewesen. Um 11.30 Uhr ging’s ins Stadion, ab 13 Uhr gab’s 25 Minuten die Gelegenheit zum Training. So blieb reichlich Zeit für die Besichtigung der Stadt und Shopping. Umso turbulenter wurde es nach dem Gewinn der Goldmedaille, ein Medientermin reihte sich an den nächsten. So blieb kaum Zeit zum Feiern. Doch das soll in Geretsried nachgeholt werden: „Wenn wir wieder zur Ruhe gekommen sind, gibt’s ein Sommerfest mit der Inklusionsgruppe des ESC und deren Leiterin Melanie Vollbrecht.“

Leistungsgefälle macht Reiz der Spiele aus

Auffällig sei bei den Special Olympics das große Leistungsgefälle, sagt Thomas Gania: „Es reicht von sehr anspruchsvoll bis ganz, ganz einfach. Aber genau das macht den Reiz dieser Spiele aus.“ Der ESC-Präsident erhofft sich von den Special Olympics, der Goldmedaille und der Medien-Resonanz einen positiven Effekt. „Die Sportler erfahren Wertschätzung und Anerkennung.“ Er ist überzeugt: „Das ist ein richtiger Inklusionstreiber.“

Goldmedaillen-Gewinnerin: Emma Gania bei ihrer Kür bei den Special Olympics in Turn die Goldmedaille gewonnen.
Goldmedaillen-Gewinnerin: Emma Gania bei ihrer Kür bei den Special Olympics in Turin. © kn

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