Der Streamingdienst DAZN, der unter anderem die Bundesliga und Champions League überträgt, hatte in den Jahren 2021 und 2022 die Preise teils drastisch angehoben – und das während laufender Verträge von Kunden.
Nach Ansicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) waren diese Erhöhungen unzulässig, daher wurden nun rechtliche Schritte eingeleitet. Wer eine Rückerstattung erhalten möchte, muss sich der Sammelklage anschließen.
Im Zentrum des Verfahrens stehen mehrere Preissteigerungen, die ohne ausdrückliche Zustimmung der Kunden vorgenommen worden sein sollen.
DAZN-Jahresgebühr stieg von 119,99 Euro erst auf 149,99 Euro, dann auf 274,99 Euro
So sei die monatliche Gebühr im August 2021 von 11,99 auf 14,99 Euro gestiegen, während das Jahresabo von 119,99 auf 149,99 Euro erhöht wurde. Ein Jahr später sei die monatliche Gebühr für Bestandskunden sogar auf 29,99 Euro gestiegen, das Jahresabo habe sich auf 274,99 Euro verteuert.
Laut vzbv können betroffene Kunden ihre Ansprüche nur geltend machen, wenn sie sich im Klageregister beim Bundesamt für Justiz eintragen. Spätere Preiserhöhungen seien von der Klage jedoch nicht umfasst.
Rückenwind erhält das Verfahren durch ein Urteil des Oberlandesgerichts München aus dem Oktober 2024.
Das Gericht habe die Preisanpassungsklausel in den Nutzungsbedingungen von DAZN als unwirksam eingestuft, da sie zu unbestimmt formuliert sei. Dadurch hätten Verbraucher nicht nachvollziehen können, ob die Erhöhungen gerechtfertigt waren. Das Urteil sei jedoch noch nicht rechtskräftig.
Sollte das Verfahren Erfolg haben, könnte dies nicht nur finanzielle Entlastung für viele Kunden bedeuten, sondern auch die Preisgestaltung von Streaming-Anbietern insgesamt beeinflussen.
Von Tim Schoster
Das Original zu diesem Beitrag "Interessant auch für Bayern-Fans! Sammelklage wegen DAZN-Preisen" stammt von fcbinside.de.