Ganze Stadt trauert um jungen Mann: 20-Jähriger stirbt bei Unfall – Verursacher weiter auf der Flucht

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„Trauer hat ganze Stadt erfasst“: 20-Jähriger stirbt bei Unfall – Verursacher weiter auf der Flucht

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Tragödie in Kaufbeuren: 350 Menschen nehmen Abschied von einem 20-Jährigen, der bei einem Unfall durch einen vor der Polizei fliehenden Autofahrer getötet wurde.

Kaufbeuren – Die Trauer um einen 20-jährigen Mann, der am 23. August bei einem schweren Verkehrsunfall in Kaufbeuren ums Leben kam, hat die ganze Stadt erfasst. Bei einer öffentlichen Trauerfeier am Montag, 1. September, nahmen rund 350 Menschen Abschied von dem jungen Mann, der sich ehrenamtlich in den örtlichen Rettungsorganisationen engagiert hatte. Der mutmaßliche Unfallverursacher ist nach wie vor auf der Flucht.

Nach tödlichem Unfall mit Fahrerflucht: Ganze Stadt in Trauer - Oberbürgermeister erschüttert

„Die Trauer hat ganze Stadt erfasst“, sagte Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) am Tag der Trauerfeier, berichtet der BR. Es sei schrecklich, zu sehen, wie die Familie leide. „Aber ich merke eben auch, dass es die ganze Stadt erfasst, nicht nur die, die unmittelbar mit dem Einsatz konfrontiert waren, von der Feuerwehr, vom Rettungsdienst und von der Polizei, sondern die Trauer geht weit darüber hinaus“, so Bosse laut BR weiter.

Ein 20-jähriger BRK-Helfer stirbt bei einem Frontalzusammenstoß in Kaufbeuren. Der Verursacher flüchtet und wurde bislang nicht gefasst (Symbolbild). © IMAGO / dieBildmanufaktur

Der 20-Jährige war stark in den Blaulichtorganisationen der Stadt verwurzelt. Er war aktives Mitglied in der Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und hatte sich früher auch in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, erklärt der BR.

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„Großer Schock“: Ehemalige Kameraden müssen 20-Jährigen aus Wrack befreien

Besonders tragisch: Seine einstigen Kameraden von der Feuerwehr mussten ihn nach dem Unfall aus dem Autowrack befreien. „Es ist schwierig, weil wir natürlich alle schweren Herzens hier sind, aber das als Verpflichtung gegenüber unserem verstorbenen Kameraden sehen“, sagte Tobias Hollmann, Kreisbereitschaftsleiter des BRK-Kreisverbands Ostallgäu, laut BR. Er sprach von einem „großen Schock und Fassungslosigkeit“.

Das ist passiert: Am 23. August wollte die Polizei einen Autofahrer, der der Einsatzzentrale zuvor als betrunken gemeldet worden war, kontrollieren. Er entzog sich jedoch der Kontrolle, flüchtete mit hoher Geschwindigkeit. Kurz darauf ereignete sich im Reifträgerweg der folgenschwere Unfall: Das gesuchte Fahrzeug geriet in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal in das entgegenkommende Auto des 20-Jährigen, so die Polizei. Der junge Mann erlitt dabei tödliche Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle.

Flucht vor Polizeikontrolle kostet jungem Mann das Leben: Weitere Verletzte und hoher Sachschaden

Bei dem schweren Zusammenstoß wurden auch andere Personen verletzt. Die Mitfahrer des 20-jährigen Unfallopfers erlitten leichte Verletzungen. Der Beifahrer des Unfallverursachers wurde schwer verletzt. Ob sich der flüchtige Fahrer selbst verletzte, ist bis heute unklar. An beiden Fahrzeugen entstand ein Totalschaden von etwa 30.000 Euro.

Zur Fahndung nach dem flüchtigen Unfallverursacher waren mehrere Polizeistreifen sowie ein Hubschrauber im Einsatz. Die Identität des mutmaßlichen Täters ist der Polizei bekannt, allerdings ist der Mann weiterhin nicht auffindbar, berichtet der BR. „Die Fahndung läuft, wir kennen seine Identität, aber wir haben ihn noch nicht“, bestätigte eine Polizeisprecherin gegenüber der Allgäuer Zeitung.

Bewegende Trauerfeier mit Ehrengeleit in Kaufbeuren

Bei der öffentlichen Trauerfeier am Montag wurden laut BR die Verdienste des jungen Mannes gewürdigt. Nach der Gedenkfeier begleitete ein Konvoi aus Einsatzfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst den Sarg vom Stadtsaal zum Friedhof. „Natürlich kommt die Stadt nicht richtig zur Ruhe, weil der Täter noch flüchtig ist, weil er sich versteckt hält. Und das bewegt sehr, sehr viele Menschen, mich auch persönlich sehr stark“, sagte Oberbürgermeister Bosse. (fhz)

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