Lawinenabgang in den Ammergauer Alpen: Wanderweg zur Sicherheit gesperrt
In den vergangenen Tagen hat es massiv geschneit. Am Pürschlingweg hat sich eine Lawine gelöst. Aus Sicherheitsgründen ist der Weg gesperrt. Bergsteiger wird dringend geraten, Touren in hohe Lagen zu meiden.
Dass es in den Bergen schneit, ist um diese Jahreszeit kein Novum. Doch die Menge an Schnee, die in relativ kurzer Zeit in den vergangenen Tagen herunterkam, war für Mitte September dann doch außergewöhnlich. Und das Problem ist dann: Die weiße Pracht kann sich mit dem noch warmen Boden nicht richtig verbinden. Bleibt dort eine satte Menge Schnee liegen, kann das im steilen Gelände schnell gefährlich werden. So geschehen am Wochenende in den Ammergauer Alpen: Am Pürschlingweg ist am Samstag eine Lawine abgegangen.
Am späten Nachmittag löste sich im Bereich der Signalköpfe eine sogenannte feuchte Lockerschneelawine, erklärt Walter Schmid, stellvertretender Obmann der Lawinenkommission Ammertal. Die Kommission ordnete aus Sicherheitsgründen an, dass der Weg gesperrt wird. Die Sperrung ist nach wie vor aufrecht und gilt bis auf Weiteres. Für Schmid und seine Kollegen kam der Wintereinbruch in höheren Lagen nicht unerwartet. Wenn man einen Blick auf die Wetter-Radare warf, habe sich abgezeichnet, dass zum Ende der vergangenen Woche hin eine große Menge an Niederschlag zu erwarten ist.
Der viele Neuschnee verband sich nicht richtig mit dem warmen Boden: Lawinenabgang am Pürschlingweg
Am Freitag war der Oberammergauer noch auf der Binsalm in der Eng im Tiroler Karwendelgebirge unterwegs. Genau in dem Bereich ging am Samstag ebenfalls eine Lawine ab. Schmid war sich schon sicher: Einen Tag später hätte er diese Tour witterungsbedingt nicht mehr machen können. „Ganz überraschend war es für uns also nicht.“

In den Ammergauer Alpen verlief der Lawinenabgang glimpflich. Anders als in der Eng ist am Pürschling kein Wanderer verschüttet worden. Doch Schmid weist darauf hin: Es ist momentan viel zu gefährlich, um auf Unterammergaus Hausberg zu gehen. Das scheinen nicht alle so zu sehen. Am Sonntag gingen laut Schmid viele Bergsteiger auf den Pürschlingweg und ignorierten die Sperre. Für den staatlichen Bergführer ist so ein Verhalten unbegreiflich. Er appelliert eindringlich, von Touren dort hinauf momentan abzusehen. Man gefährdet nur sich selbst und gegebenenfalls Einsatzkräfte der Bergwacht, wenn sie ausrücken müssen.
Lage beobachten, Warnhinweise beherzigen, keine Touren in höhere Lagen: Wanderungen sind aktuell genau zu planen
Überhaupt sollte man Bergwanderungen im Moment penibel planen, unterstreicht Schmid. „Sie sollten sich ganz genau erkundigen, wie die Bedingungen sind.“ Weit hinauf sollte man derzeit nicht steigen. „Stecken Sie sich die Ziele nicht zu hoch“, betont der Oberammergauer. Er empfiehlt außerdem, den Lawinenlagebericht zu lesen. Warnhinweise sollten dringend beherzigt werden.
Der Wochenbeginn brachte in klimatischer Hinsicht keine Besserung. Am Montag regnete es weiter. Für Dienstag ist weiterer Niederschlag angekündigt. „Gegen Mitte der Woche ist voraussichtlich mit Besserung zu rechnen“, erklärt Schmid. Wann genau der Pürschlingweg wieder freigegeben wird, ist unklar. „Jeden Tag wird die Situation neu bewertet.“