102 Zähne und ein super Gehör - 22 Millionen Jahre altes Fossil gibt Aufschlüsse über unbekannte Delfinart

In einem Meeresarm im Bereich des heutigen Oberösterreichs nahe Linz schwamm einst ein urtümlicher Delfin umher. Als er starb, blieben Überreste erhalten. Diese wurden nach 22 Millionen Jahren vom Sammler Jürgen Pollerspöck entdeckt. Einer nun erfolgten Detailanalyse zufolge konnte das Tier im Hochfrequenzbereich ausgezeichnet hören – ähnlich gut wie moderne Delfine. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Romaleodelphis pollerspoecki: Art nach ihrem Entdecker benannt

Benannt wurde die Art nach seinem Entdecker: Romaleodelphis pollerspoecki. 

Wie die Austria Presse Agentur (APA) berichtet, fanden deutsche Forscher heraus, dass es sich um eine bisher unbekannte Art und Gattung handelt. Bei dem gefundenen Fossil nahe Linz handelt es sich dem "Nachrichten Informationsdienst Wissenschaft" um das bisher erste und einzige Exemplar.

"Übrig von 'Romaleodelphis pollerspoecki' ist nur sein nicht ganz vollständiger Schädel, mit einer langgezogenen Schnauze und 102 gleichförmigen Zähnen." Das erklärt laut APA die Erstautorin Catalina Sánchez Posada von der Ludwig-Maximilians-Universität München. 

Die Ergebnisse ihres Teams werden der dpa zufolge im "Journal of Vertebrate Paleontology" vorgestellt.

Fossil bereits 1980 von Pollerspöck gefunden

Vergleiche mit anderen fossilen Delfinen ergaben, dass Romaleodelphis wohl verwandt mit inzwischen ausgestorbenen, sehr urtümlichen Delfinen der sogenannten Chilcacetus-Linie ist, wie die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie mitteilte. Hochfrequenzsignale zu nutzen, hat demnach einen besonderen Vorteil: Die Tiere können in einem Frequenzbereich kommunizieren, der außerhalb des Hörvermögens ihrer Fressfeinde liegt. 

Das Fossil wurde den Angaben zufolge bereits 1980 von Pollerspöck gefunden, der es später an die Staatssammlung in München übergab.

(gni)