Erste Ehrennadeln in der Marktgemeinde: Holzkirchen ehrt drei besonders engagierte Bürger
Uniformen, Trachtenjanker und Baseballkappe – im Kultur im Oberbräu bot sich am Freitag ein buntes Bild. Für besonderen Einsatz verlieh die Marktgemeinde erstmals in ihrer Geschichte Ehrennadeln.
Holzkirchen – Der wahre Kern und die Seele der Gemeinde seien die vielen Ehrenamtlichen, betonte Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) in seiner Begrüßung. Die Vereine und Organisationen fingen auf, was der Staat nicht leisten könne, so der Rathauschef weiter. Damit seien sie die „tragenden Pfeiler der Gesellschaft“. „Und ihr macht den Unterschied in der Lebensqualität unserer Gemeinde aus“, rief Schmid den rund 170 geladenen Gästen beim Ehrenamtsempfang am vergangenen Freitag zu.
Man habe schon länger die Idee gehabt, eine Veranstaltung für die Ehrenamtlichen zu machen, betonte Annika Walther (Öffentlichkeitsarbeit Markt Holzkirchen). Zudem gab es schon in der Vergangenheit Bemühungen, besondere Verdienste für die Gemeinde mit einer Ehrennadel auszuzeichnen. Nachdem die Corona-Pandemie eine frühere Veranstaltung verhindert hatte, legten die Organisatoren um Barbara Brandlhuber, die in der Gemeinde für die Pflege des Gemeinwesens zuständig ist, heuer Ehrung und Empfang kurzerhand zusammen. „Die Resonanz ist gut und die Stimmung super“, fasste Brandlhuber zusammen.
Jury wählt aus zwölf Vorschlägen aus
Für die Auszeichnung der drei Träger der Ehrennadel hatte eine Jury aus insgesamt zwölf von Bürgern eingereichten Vorschlägen auszuwählen. Keine leichte Aufgabe, wie Bürgermeister Schmid zugab. Am Ende aber fiel die Entscheidung auf Irene Stöberl (Hospizkreis), Sibylle König (Bürgerstiftung) sowie Stefan und Jutta Dillig (Holzkirchen hilft). Stöberl sei die gute Seele eines jeden Unternehmens, lobte Laudatorin Franziska Gräfin von Drechsel, erste Vorsitzende des Hospizkreises. „Und sie ist die Stütze unseres Vereins“, führte sie weiter aus. Stöberl selbst zeigte sich gerührt und verkündete, sie nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle im Hospizverein Tätigen an. „Das heißt, ich leihe sie eigentlich nur aus“, schränkte Stöberl ein und stieß damit auf viel Sympathie.
Das Ehepaar Dillig, seit Gründung von Holzkirchen hilft im Verein tätig, sei stets mit Empathie und Herz bei der Sache, wusste Laudator Wolfgang Huber (SPD) zu berichten. Dabei sei ihnen der Teamgedanke immer wichtig – „und doch wären wir aufgeschmissen ohne die beiden“. Die große Spendenbereitschaft der Holzkirchner sorge für die Motivation zum Engagement, berichtete Jutta Dillig. Und ihr Ehemann Stefan erzählte von Anrufen, bei denen jemand in Tränen ausbricht, weil man mit ein paar Hundert Euro das Leben gerettet habe. Das motiviere ihn immer wieder, schilderte Dillig.
Bis zu drei Menschen werden künftig jährlich ausgezeichnet
Ähnliches treibt auch die dritte Preisträgerin, Sibylle König, an. „Es gibt nichts Bereichernderes als Hilfe zu leisten“, erzählte sie. Und diese Einstellung fand sich bei König bereits in jungen Jahren, war aus der Rede von Laudatorin Anke Bahr (Bürgerstiftung Holzkirchen) zu entnehmen. Als junges Mädchen habe sich König Löcher in die Kleidung geschnitten, um sich mit einer türkischen Klassenkameradin solidarisch zu zeigen. Diese war wegen löchriger Kleidung ausgelacht worden. Auch heute bringe sie Menschen zusammen und helfe so dabei, die Zivilgesellschaft zu stärken, betonte Bahr.
Dass die Zivilgesellschaft in Holzkirchen auf einer breiten Basis an Menschen besteht, die gewillt sind, sich in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft einzusetzen, zeigte sich beim Ehrenamtsempfang der Gemeinde. Künftig soll die Veranstaltung jährlich stattfinden und bis zu drei Menschen auszeichnen, die besondere Verdienste in der Marktgemeinde leisten – ganz egal, ob dies in Uniform, Tracht oder Baseballkappe geschieht. aw
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