Klimafrühling erobert das Oberland: Neuigkeiten und Hintergründe zu den 160 Veranstaltungen
Der Klimafrühling in Oberland setzt neue Akzente in puncto Nachhaltigkeit und Mobilität. Unter den 160 Veranstaltungen sind einige Überraschungen. Der Fokus liegt dabei auf erneuerbaren Energien.
Landkreis – In den vergangenen Tagen hatte der April einen Hitzerekord geknackt. Der Klimafrühling bekommt nicht zuletzt dadurch eine neue Aktualität. Das Programm beim vierten Klimafrühling ist breit gefächert. Da sollte für jeden etwas dabei sein. „In 31 Orten im Oberland sind vom 18. April bis 5. Mai insgesamt 160 Veranstaltungen geplant“, sagt Susanne Seeling, die bei der Energiewende Oberland (EWO) für die Koordination des Klimafrühlings zuständig ist, in einem Pressegespräch. Beteiligt sind neben Miesbach auch die Kreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau. Letzterer fehlte bei der Auflage vor zwei Jahren, nur einzelne Kommunen nahmen teil. „Es ist ein wichtiges Zeichen und für uns eine echte Erleichterung, dass sich der Landkreis Weilheim-Schongau heuer am Klimafrühling beteiligt“, sagt Seeling.
Unter den Veranstaltungen sind 24 Workshops und Mitmachaktionen, 38 Vorträge, 30 Exkursionen und 11 Radtouren. Gerade bei Letzteren verzeichne man einen starken Anstieg, was beweise, dass der Radverkehr in der Region immer weiter an Bedeutung gewinnt, erklärt die Projektverantwortliche. Im Kreis Miesbach sind drei Radtouren geplant: Am 28. April schwingen sich in Miesbach Jung und Alt bei der Demo „Kidical Mass“ aufs Rad. Das Format nimmt Kinder und nachhaltige Mobilität in den Fokus. Am 4. Mai gibt es eine Radtour zum Thema Energieversorgung, bei der Interessierte erfolgreiche Beispiele nachhaltiger Energieversorgung in Gmund besuchen. Ebenfalls am 4. Mai findet die Radl-KulTour in Miesbach statt, bei der Teilnehmer zwischen vier Bühnen wechseln können.
Mobilität und Energie besonders gefragt
Thematisch kristallisieren sich erwartungsgemäß die Schwerpunkte heraus, die die Menschen in der Region besonders beschäftigen. So gibt es heuer viele Veranstaltungen, die sich mit den Themen Mobilität und Energie beschäftigen, wie Seeling berichtet. Angesichts der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Energie- und Benzinpreise sei zu erwarten gewesen, dass sich viele Veranstaltungen mit Themen wie der Bildung von Energiegenossenschaften, Agri-PV-Anlagen oder Balkonkraftwerken beschäftigen.
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Gleichwohl thematisiert der Klimafrühling auch „Lebensstile“, bei denen es um das kritische Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens und Themen wie den Verzicht auf Plastikverpackungen geht. Natur- und Artenschutz spielen ebenfalls eine Rolle, die Herausforderungen an die Land- und Forstwirtschaft werden diskutiert und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Alpenraum in den Fokus gerückt.
Landkreis zum dritten Mal dabei
Organisiert werden die Veranstaltungen vor allem von Ehrenamtlichen vor Ort. „Das sind unsere Stars“, sagt Seeling. Die Klimamanager auf Orts- und Kreisebene würden die Angebote dann bündeln und die EWO schließlich ein Gesamtprogramm erstellen. Eine Erfolgsgarantie für jede einzelne Veranstaltung könne man nicht geben, so Seeling im Pressegespräch. Einzelne „etwas nieschige Formate“ müssten bisweilen mangels Resonanz abgesagt werden. Aber das Interesse sei bei den vergangenen Auflagen des Klimafrühlings schon groß gewesen. Besonders die Aktionstage, bei denen ganz verschiedene Angebote gebündelt werden, erfreuen sich ihr zufolge großer Beliebtheit. Beim Aktionstag „Nachhaltigkeit (er)leben“ in Otterfing erwarten Besucher zum Beispiel Tipps für eine nachhaltige Ernährung, eine Kleidertauschbörse und ein Co2-Fußabdruckmesser.
Der Landkreis beteiligt sich mittlerweile zum dritten Mal am Klimafrühling. Unter den 23 geplanten Veranstaltungen finden sich neben Vorträgen auch Filmvorstellungen, Workshops und Ausflüge. Höhepunkte sind unter anderem ein Vortrag unter dem Titel „Was hat die Kuh mit dem Klima zu tun?“ mit Weidebesichtigung und Verköstigung auf dem Erlebnisbauernhof in Wall am 3. Mai. Am 20. April haben Interessierte die Möglichkeit, die Greifvogel-Auffangstation in Otterfing zu besuchen. Auch kommunale Unternehmen beteiligen sich am Klimafrühling: Die Geothermie Holzkirchen lädt am 27. April zum Tag der offenen Tür ein. Die Kläranlage Holzkirchen organisiert am 21. April eine Führung durch die Anlage mit einem Vortrag zum Thema energieneutrale Kläranlage.
Weitere Infos und alle Termine der Veranstaltungsreihe auf www.klimafruehling.com.