Grüne haben entschieden: Dieser Mann soll in den Bundestag

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Der Unternehmer Christoph Lochmüller aus Hohenlinden tritt bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr erneut als Direktkandidat für die Grünen im Wahlkreis Erding-Ebersberg an.

„Wir haben jetzt ein Jahr Zeit aufzuholen, wir wollen wieder richtig nach vorne kommen“: Christoph Lochmüller, Bundestagskandidat der Grünen.
„Wir haben jetzt ein Jahr Zeit aufzuholen, wir wollen wieder richtig nach vorne kommen“: Christoph Lochmüller, Bundestagskandidat der Grünen. © J. Dziemballa

Markt Schwaben – Man sieht Lochmüller bei dieser Delegiertenversammlung in Markt Schwaben sofort an, dass er schon oft auf der Bühne war. Ruhig und gelassen steht er hinterm Mikrofon im Unterbräu-Saal und blickt über die rund 100 Zuschauer hinweg. Dort stellt er sich seinen Parteimitgliedern, Freunden und der Öffentlichkeit erneut als potenzieller Direktkandidat für die nächste Bundestagswahl der Grünen vor. Ruhig, mit fester Stimme und bedacht, gibt er einen kurzen Abriss über sein Leben sowohl privat als verheirateter Familienvater dreier Kinder als auch beruflich als Geschäftsführer eines mittelständischen Aufzugbau-Unternehmens und als Bio-Landwirt im Nebenerwerb.

Lochmüller trat schon 2021 an

Man kennt den Hohenlindener bereits von der vergangenen Bundestagswahl 2021, wo er für den Wahlbezirk Erding-Ebersberg gerade in der heißen Phase fast pausenlos am Klinkenputzen war: „Deshalb kann ich diesmal eine gute Listenplatzplatzierung anstreben, denn ich bin kein unbekannter Newcomer mehr“, sagt der 57-Jährige. Politisch müsse man der Bevölkerung „Lösungen anbieten, und zwar ohne den erhobenen Zeigefinger“. Es brauche keine „Konzentration auf die grünen Kernwerte“. Stattdessen müsse man sich die Sorgen und Ängste der Menschen vor Augen führen und diese Sorgen aktiv angehen. Das betreffe die Themen Klimawandel, Inflation, Migration oder Entbürokratisierung.

Dass man sowohl beruflich als auch privat eine Energiewende hinbekommen könne, dafür gehe er mit bestem Beispiel voran. Dabei verweist Lochmüller etwa auf die Hackschnitzelheizung und die Solarthermieanlage bei sich zu Hause sowie auf das E-Auto, mit dem er gekommen war. Dann übergibt er das Mikrophon an seine Konkurrentin Lisa Schießer aus Grüntegernbach (Landkreis Erding).

Erdinger Kandidatin unterliegt

Der 31-Jährigen, die in der Münchner Stadtverwaltung arbeitet, sieht man schon vor ihren ersten Worten ihre Energie, aber auch ihre Aufregung an. Hektisch, schnell und wuselig richtet sie sich nochmals die Haare, passt mehrmals den Mikroständer an und legt schließlich los mit ihrem Wunsch nach „radikaler Zuversicht“. Das bedeute für sie, trotz großer Herausforderungen und Sicherheiten fest an die Möglichkeit positiver Veränderung zu glauben. Voller Leidenschaft spricht sie sich für ihre Ideale aus, dass man die Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit und politische Konflikte und Kriege bewältigen könne und müsse. Allem voran für Kinderrechte und, dass sich die Jugend mehr auf politischer Ebene einbringen könne, wolle sie sich einsetzen, ebenso für die Entbürokratisierung.

Am Ende wählen die 84 wahlberechtigten Parteimitglieder mit 51 Stimmen Lochmüller, Schießer erhält 32 Stimmen, ein Wähler enthält sich. „Für mich beginnt der Wahlkampf heute“, freut sich Lochmüller. „Wir haben jetzt ein Jahr Zeit aufzuholen, wir wollen wieder richtig nach vorne kommen.“

Schießer gesteht sich ein, dass sie gerade im Ebersberger Raum bisher noch zu wenig präsent gewesen war: „Einige haben mich noch gar nicht gekannt.“ Die Aufregung auf der Bühne sei dann auch noch eine Sache, an der sie arbeiten wolle. Aber mit über 30 Stimmen brauche man sich bei der ersten Kandidatur auch nicht zu verstecken: „Beim nächsten Mal sieht's wieder anders aus, ich bleibe am Start.“

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