Mehr Netto vom Brutto – doch für wen? Das planen die Parteien bei Steuern in ihren Wahlprogrammen

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In ihren Wahlprogrammen werden die Parteien vor der Bundestagswahl 2025 unter anderem mit Steuerentlastungen um die Wählergunst. (Symbolbild) © IMAGO/ Lobeca

Vor der Bundestagswahl 2025 legen die Parteien ihre Wahlprogramme vor. Beim Thema Steuern gehen die Haltung teilweise deutlich auseinander. Ein Vergleich.

Berlin – Wirtschaft, Wohnen, Waffenlieferungen: Vor der erwarteten Bundestagswahl 2025 positionieren sich die Parteien mit ihren Wahlprogrammen und buhlen um die Gunst der Wähler. Deutlich werden Unterschiede und Schnittmengen. Fest steht: Alle politische Kräfte versprechen vor der Neuwahl im Jahr 2025 Entlastungen Bürgerinnen und Bürger. Wie dies konkret umgesetzt werden soll, unterscheidet sich in den Wahlprogrammen teils deutlich. Beim Thema Steuern wählen die Parteien unterschiedliche Strategien zur Bundestagswahl 2025. Ein Vergleich.

Transparenzhinweis

Vor der Bundestagswahl 2025 beschließen die Parteien zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Wahlprogramm. Dieser Beitrag wird regelmäßig um die Positionen einzelner Parteien ergänzt. Aktuell werden die Wahlprogramme von SPD, CDU/CSU, AfD und Grüne verglichen. Die Wahlprogramme sind teilweise noch in der vorläufigen Fassung und von den Parteien vor der Bundestagswahl 2025 noch nicht beschlossen.

Steuern im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025: Parteien planen unterschiedliche Maßnahmen

Steuern sind eigentlich immer große Wahlkampfthemen. Auch vor der Bundestagswahl 2025 bringen sich die Parteien in Stellung. Die SPD etwa will für 95 Prozent aller Steuerzahler in Deutschland Erleichterungen und auch die Union strebt sinkende Einkommensteuertarife an. Und auch der Solidaritätszuschlag in Deutschland wird wenige Wochen vor der Neuwahl im Jahr 2025 zum Wahlkampfthema. Einige Parteien haben bereits Entwürfe ihrer Wahlprogramme veröffentlicht, weitere Parteien werden folgen.

Knapp neun Wochen vor der Bundestagswahl 2025 liegen Bundeskanzler Olaf Scholz und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) einer Umfrage zufolge im direkten Vergleich etwa gleichauf. Das zeigt das ZDF-Politbarometer. Auf die Frage, wen sie lieber als Bundeskanzler hätten, Scholz oder Merz, gaben 44 Prozent dem Herausforderer von der Union ihre Stimme und 43 Prozent dem Amtsinhaber. Im Vergleich der vier Kanzlerkandidaten von Union, SPD, Grünen und AfD schlägt sich Merz am besten.

SPD-Wahlprogramm zum Thema Steuern: Nach Bundestagswahl 2025 soll es Entlastungen geben

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 schreibt die SPD, dass geplant ist, dass 95 Prozent der Steuerzahler entlastet werden sollen. Mithilfe einer Reform des aktuellen Steuersystems soll dies erfolgen. Zudem ist geplant, Spitzeneinkommen und -vermögen stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls heranzuziehen. Um im Alltag für mehr Entlastung für die Bürger zu sorgen, soll die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von 7 auf 5 Prozent gesenkt werden. Ziel ist es, mit den geplanten Maßnahmen für ein gerechteres Steuersystem zu sorgen, das Bürger entlastet und zugleich die Wirtschaft stärkt.

Wie es weiter im SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 heißt, sollen steuerliche Anreize für Unternehmen geschaffen werden, die in Deutschland investieren wollen. Zudem ist eine Reform der Besteuerung von Erbschaften und Finanztransaktionen geplant. Superreiche sollen nach der Vorstellung der Sozialdemokraten künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Gewinne aus dem Verkauf von nicht selbst genutzten Immobilien sollen auch nach Ablauf der Spekulationsfrist von zehn Jahren besteuert werden. Bezüglich des Solidaritätszuschlags zielt die SPD auf Steuerpflichtige mit den höchsten Einkommen, Kapitalgesellschaften und Beziehern von Kapitalerträgen.

Steuern im CDU-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025: Spitzensteuersatz bei höheren Einkommen

Die Pläne von CDU und CSU sind inzwischen schon konkret. Beim Thema Steuern setzt das Union-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 auf eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Steuerbelastung für Bürger und Unternehmen zu senken und das Steuersystem zu vereinfachen. Hierzu soll unter anderem der Einkommensteuertarif gesenkt und der Solidaritätszuschlag abgeschafft werden. Nach Vorstellung der Union soll künftig der Spitzensteuersatz erst bei einem deutlich höheren Einkommen greifen und keine Vermögenssteuer erhoben werden.

Im Wahlprogramm von CDU und CSU vor der Bundestagswahl 2025 heißt es unter anderem auch, dass das Ehegattensplitting bestehen bleiben soll und Kinder künftig stärker berücksichtigt werden. Zudem ist geplant, die Pendlerpauschale zu erhöhen. Steuererklärungen sollen für Rentner im Regelfall nicht mehr nötig sein, der Unternehmenssteuersatz soll maximal 25 Prozent betragen. Darüber hinaus plant die Union in ihrem Bundestagswahl-Wahlprogramm für 2025 weitere Maßnahmen, die die Bürger am Ende mehr Netto vom Brutto bescheren sollen.

Vor Bundestagswahl 2025: AfD-Wahlprogramm zu Steuern – Vereinfachung im Steuerrecht

Für die AfD soll es keine Steuererhöhungen geben. Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 heißt es zudem, dass die Partei beim Thema Steuern unter anderem eine Vereinfachung des Steuerrechts anstrebt. Generell strebt die AfD auch die Abschaffung von Steuern an. Die AfD will den einkommensteuerlichen Grundfreibetrag auf 15.000 Euro erhöhen und die Freibeträge indexieren, um „heimliche Steuererhöhungen“ zu vermeiden. Sie strebt auch eine Senkung der Unternehmenssteuern an, um Investitionen zu fördern. Zudem soll der Sparerpauschbetrag auf 2400 Euro erhöht werden.

Das AfD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 verfolgt beim Thema Steuern das Ziel, Entlastung für Bürger und Unternehmen zu erreichen. Ziel ist es laut der AfD-Pläne, die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland steigern und die Steuererhebung vereinfachen. Zugleich strebt die Partei an, „Steuerverschwendungen“ zu beenden und die Schuldenbremse einzuhalten. Damit Bürger im Alltag auch von den Steuererleichterungen profitieren, soll die Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent gesenkt werden.

Grüne zu Steuern im Wahlprogramm: Bundestagswahl 2025 soll Erleichterung bringen

Auch die Grünen planen beim Thema Steuern in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 mehrere Maßnahmen, die auf „Gerechtigkeit, Entlastung und ökologische Anreize“ abzielen. Unter anderem ist aus diesem Grund geplant, Erwerbstätige in Deutschland bürokratisch und finanziell zu entlasten. So soll der Arbeitnehmerpauschbetrag in der Einkommensteuer auf 1500 Euro angehoben und steuerliche Anreize für Investitionen geschaffen werden. Für die Grünen ist es zudem wichtig, die Schuldenbremse zu reformieren, eine Vermögenssteuer einzuführen und Ausgleich für Geringverdiener zu schaffen.

Die Grünen wollen laut ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 klimaschädliche Subventionen abbauen und die frei werdenden Mittel für sozialen Ausgleich und Klimaschutz verwenden.

Vergleich beim Thema Steuern: Das sagen die Wahlprogramme vor der Bundestagswahl 2025

Beim Thema Steuern planen die Parteien zur Bundestagswahl 2025 im Vergleich unterschiedliche Maßnahmen. Entlastungen versprechen alle politischen Kräfte in ihren Wahlprogrammen. Die SPD will das für 95 Prozent aller Steuerzahler – ohne allerdings Details zu nennen. CDU und CSU wollen den Einkommensteuertarif schrittweise senken und die Grünen wollen einen höheren Grundfreibetrag, bis zu dem keine Einkommensteuer anfällt. Im Vergleich zu den anderen Parteien will die AfD deutlich mehr Steuern streichen und geringere Steuern beim Einkommen sowie höhere Steuerbefreiungen auf Kapitaleinkünfte umsetzen. (fbu/dpa)

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