Putin pimpt alte Sowjet-Bomben mit Turbojets aus China - jetzt fliegen sie 200 Kilometer weit

Russland hat alte sowjetische KAB-Bomben technisch aufgerüstet und ihre Reichweite mehr als verdoppelt. Möglich wird das durch den Einbau von kleinen Düsenantrieben, die die Bomben bis zu 200 Kilometer weit fliegen lassen. Zuvor schafften sie nur etwa 80 Kilometer.

Laut dem “Telegraph” wurden Überreste solcher Bomben in der ukrainischen Region Poltawa gefunden. Darunter war auch ein chinesischer Swiwin SW800Pro-Y Turbojet-Motor, der im Internet für rund 18.000 Dollar erhältlich ist. 

Zusätzlich wurden die Bomben mit neuer Technik ausgestattet, darunter GPS-Steuerungssystemen und neuen Modulen, die sie widerstandsfähiger gegen elektronische Störmaßnahmen der Ukraine machen.

Eine KAB-500-Präzisionsbombe an einem russischen Su-34-Bomber.
Eine KAB-500-Präzisionsbombe an einem russischen Su-34-Bomber. Russian Defense Ministry/Handout/Anadolu via Getty Images

Technische Details zur neuen Bombe

Die chinesischen Turbojet-Motoren ermöglichen es russischen Kampfflugzeugen zudem, die Bomben aus sicherer Entfernung abzuwerfen, ohne in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu geraten. Trotzdem können sie laut der "Financial Times" durch elektronische Störsysteme oder Luftabwehr abgeschossen werden, wie die ukrainische Luftwaffe betont.

Die Bomben sind zusätzlich mit neuen Steuerungssystemen ausgestattet, die ihre Präzision erhöhen und sie gegen elektronische Störmaßnahmen schützen sollen. Laut dem "Telegraph" wurden diese Bomben erstmals im September getestet, wobei russische Medien den Namen "UMPK" für die neue Waffe bestätigten.

Ukrainische Luftabwehr unter Druck

Die neuen Bomben stellen eine große Herausforderung für die Ukraine dar. Die ukrainische Luftabwehr ist ohnehin stark belastet und muss sich vor allem auf den Schutz von Kraftwerken und anderen wichtigen Einrichtungen konzentrieren. Teure westliche Abwehrraketen wie die Patriot-Systeme gegen diese vergleichsweise günstigen Bomben einzusetzen, ist für die Ukraine kaum bezahlbar.

Experten betonen, dass diese aufgerüsteten Bomben dennoch keine entscheidende Waffe im Krieg sind. Russland kann sie derzeit nur in begrenzter Stückzahl herstellen und testet sie noch. Dennoch erhöhen sie das Risiko für viele Städte und wichtige Einrichtungen in der Ukraine.