Profitiert die heimische Wirtschaft? Warum Stahlkonzern Voestalpine sich bei China-Autos Chancen ausrechnet
Chinesische Autobauer drängen derzeit auf den europäischen Markt. Die Hersteller hier finden das wenig überraschend schlecht - andere Bereiche der heimischen Wirtschaft rechnen sich jedoch große Chancen aus.
Wien - Der Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine rechnet sich durch die Ansiedelung chinesischer Automobilhersteller in Europa mit eigenen Werken neue Geschäftschancen aus. „Das sind für uns neue Potenziale, wenn die chinesischen OEMs (Hersteller, Anm.) beginnen in Europa Fabriken zu errichten“, sagte Hubert Zajicek, Leiter der Voestalpine-Stahldivision, am Mittwoch beim Jahrespressegespräch vor Journalisten. Die Voestalpine sei bereits in Kontakt mit den Herstellern. Der Manager verwies dabei auf den chinesischen Elektroautobauer BYD, der in Ungarn sein erstes europäisches Autowerk bauen will.
Voestalpine: Autoindustrie als treue Kundschaft
Für die Voestalpine zählt die Automobilbranche zu den wichtigsten Kunden. Die Österreicher beliefern die deutschen Autobauer wie etwa BMW oder VW unter anderem mit Blechen und Karosserieteilen. Da Europas Automobilindustrie allerdings zunehmend unter der chinesischen Konkurrenz leidet, wird über Zölle für chinesische E-Autos nachgedacht. Chinesische Autohersteller drängen nun verstärkt auf den europäischen Markt.
Der Voestalpine-Vorstand setzt auf einen Lerneffekt aus der Vergangenheit, als japanische oder koreanische Hersteller mit ihren Produkten nach Europa expandierten. „Hier hat man auch mit Zöllen operiert und das wird auch gerade bei den chinesischen Autoherstellern überlegt“, sagte Zajicek. In weiterer Folge seien dann Produktionen in Nordamerika und Europa aufgebaut worden. „Bei den Chinesen ist das jetzt schneller gegangen“. (reuters, lf)