Weihnachtsbeleuchtung in abgespeckter Form? „Nicht vorgesehen“ – Geretsried strahlt wie vor Energiekrise
Energie sparen, hieß es im vergangenen Winter. Heuer ist davon nichts zu spüren. In Geretsried soll die Weihnachtsbeleuchtung strahlen wie vor der Energiekrise. Sparen ist trotzdem noch ein Thema.
Geretsried – Im vergangenen Winter lautete das Credo: Energie sparen. Die Energiekrise bestimmte alles: von der Temperatur im Büro bis hin zur Wärme des Wassers im Schwimmbad. In diesem Jahr kräht kein Hahn mehr danach. Oder wird trotzdem weiter die Heizung runtergedreht? Für die Stadt Geretsried gibt Pressesprecher Thomas Loibl Auskunft.
„Manche Kollegen mit Mantel am Schreibtisch gesessen“: Temperatur in Büros wird nicht mehr gesenkt
So hatte die Kommune während der angeordneten Energiesparmaßnahmen in städtischen Liegenschaften wie Rathaus, Bibliothek und Museum die Temperatur auf 19 Grad reduziert. „Stand jetzt machen wir das nicht mehr“, sagt Loibl. Besonders bei sitzenden Tätigkeiten hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Temperaturunterschied deutlich gespürt. „Den Bürgerinnen und Bürgern, die während dieser Zeit ins Rathaus gekommen sind, ist das vielleicht nicht so aufgefallen, weil sie meist nur kurz da waren und ihre Jacke anhatten. Aber manche Kollegen sind mit Mantel am Schreibtisch gesessen“, berichtet der Pressesprecher. Weil es so kalt war, hätten die Mitarbeiter weniger gelüftet, was sich negativ auf deren Gesundheit ausgewirkt habe. „Man musste abwägen: Was kann man zum Energiesparen beitragen, und wie hält man gleichzeitig den Betrieb aufrecht“, sagt Loibl.
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Die Besucherzahlen im Rathaus hätten sich aufgrund der abgesenkten Temperatur „nicht spürbar“ verringert, und auch in der Bibliothek habe es „keine großen“ Einbußen“, gegeben, teilt der Sprecher der Stadt mit. „Im Hallenbad hat man es aber deutlich gemerkt.“
Inzwischen können die städtischen Mitarbeiter wieder selbst über die Temperatur an ihren Arbeitsplätzen entscheiden. „Auf den Fluren haben wir noch immer auf 19 Grad abgesenkt.“ Sollten erneut Sparmaßnahmen angeordnet werden, werde die Stadt adäquat reagieren.
Geretsried rüstet sich, um Energie zu sparen
Geretsried rüstet sich auch anderweitig, um Energie einzusparen. So haben zum Beispiel kürzlich die Dächer von Rathaus und Bibliothek eine bessere Dämmung erhalten. „Und wir haben vor, Liegenschaften mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten“, sagt Loibl. Das soll im kommenden Jahr mit Bauhof, Bibliothek und Friedhof passieren. „Umrüsten, sei es durch Dämmung oder LED-Leuchten, bringt langfristig mehr“, erklärt Loibl in Rücksprache mit der städtischen Energiemanagerin Roswitha Foißner. So konnten zum Beispiel durch die PV-Anlage auf dem Hallenbad in diesem Jahr – bis jetzt – schon circa 80 000 Kilowattstunden eingespart werden.
„Wollen bei Weihnachtsbeleuchtung wieder Vor-Corona-Stand“
Die Weihnachtsbeleuchtung wie im vergangenen Winter in abgespeckter Weise zu installieren, ist Loibl zufolge „Stand heute nicht vorgesehen“. „Der Bauhof will die übliche Beleuchtung installieren“, erklärt der Pressesprecher. „Es könnte sein, dass nicht alles so schnell hängt wie sonst“, denn aktuell gebe es dort viele Krankheitsausfälle. Aber die Mitarbeiter „tun ihr Bestes. Wir wollen wieder den Vor-Corona-Stand haben.“ So soll Geretsried so beleuchtet werden, wie in den Jahren vor der Energiekrise. „Erweitert um die Egerlandstraße“, erklärt Loibl. Dort werden wie am Karl-Lederer-Platz Lichtschläuche um die Straßenlaternen installiert. Auch wenn das im Sommer neu eröffnete Zentrum in diesem Jahr erstmals ganz ohne Baustelle im weihnachtlichen Lichterglanz erstrahlen wird: Neue Beleuchtung hat die Stadt dafür nicht extra angeschafft. „Wir verwenden die Leuchtmittel, die da sind.“
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