Das „Allerschlimmste“ - Wiesn-Wirt entsetzt über Touristen-Outfits: „Fühle mich als Bayer angegriffen“
Krachlederne, Trachtenjanker oder Dirndl - auf dem Oktoberfest wird Tradition großgeschrieben, vor allem bei der Kleidung. Trachten verleihen dem größten Volksfest der Welt neben Blaskapellen, Teufelsrad und Oide Wiesn den besonderen Charme.
Doch zwischen Gamsbart-Hüten und Haferlschuhen stechen auch immer wieder Outfits ins Auge, die an einen Mallorca-Urlaub erinnern, wie etwa Gruppen mit Bier T-Shirts oder Hendl-Hüten.
Wiesn-Wirt regt sich am meisten über „Ballermann“-Ourfits auf
Manch einem Münchner Original missfällt das. So auch Wiesn-Wirt Christian Schottenhamel, der am Sonntag im „Antenne Bayern Sonntagsfrühstück“ bei Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein über so manches Touristen-Outfit die Nase rümpfte.
„Das Allerschlimmste ist ein weiß-blau karierter Anzug. Das habe ich auch schon öfter gesehen. Den gibt es im Internet zu kaufen. Das ist so nach dem Motto: Wir machen jetzt Ballermann auf dem Oktoberfest. (...) Ich fühle mich da wirklich auch als Bayer, als Münchner, ein wenig angegriffen, weil ich mir sage, Mensch, will der sich lustig machen, über uns, über uns Münchner?“
Christian Schottenhamel: „Auf meine Lederhosen bin ich auch sehr stolz“
Christian Schottenhamel kennt sich aus. Seit 1988 ist er Mitwirt des Schottenhamel-Festzelts, außerdem leitet er den Paulaner am Nockherberg und lebt als Präsident des Trachtenvereins Filser-Buam bayerische Tradition. Er selbst besitzt nach eigenen Angaben sechs Lederhosen in verschiedenen Größen.
„Auf meine Lederhosen bin ich auch sehr stolz und wann hat man mal die Gelegenheit, 16 Tage lang eine schöne Lederhosen anzuziehen?“, sagt er. Ohne Tracht auf das Oktoberfest zu gehen, komme für ihn als Wiesn-Wirt ohnehin nicht infrage, aber auch nicht als Münchner: „Geht man auf die Wiesn und zieht eine Jeans und ein T-Shirt an, dann wird man entweder als Tourist eingestuft oder als einer, was macht den der jetzt eigentlich auf der Wiesn?“