Das Thema der nächsten „Penzberger Sprechstunde“ - einer Informationsveranstaltung am Klinikum Penzberg - ist die Alterstraumatologie. Die Experten erklären, wie ältere Patienten trotz einem Bruch wieder schnell auf die Beine kommen - und warum das so wichtig ist.
Penzberg – Die nächste „Penzberger Sprechstunde“, eine Informations-Veranstaltung des Klinikums Penzberg, behandelt am 22. Januar die Alterstraumatologie. Es ist ein Thema, dass das Klinikum seit Jahren intensiv beschäftigt. Und ein Thema, das in den kommenden Jahren immer aktueller werden wird. Denn durch den demografischen Wandel wird der Anteil von älteren Menschen in der Gesellschaft immer größer.
Behandlung von Brüchen älterer Patienten: „Penzberger Sprechstunde“ thematisiert Alterstraumatologie
Wenn ältere Menschen stürzen, ist die Folge oft ein Bruch. Am häufigsten sind das „hüftgelenksnahe Brüche“, weiß Dr. Benjamin Ottinger, Oberarzt der Chirurgie am Klinikum. Bei der „Penzberger Sprechstunde“ wird Ottinger genau über solche Verletzungen referieren.
An die Behandlung solcher Brüche gehen die Ärzte anders heran als an die von jungen Menschen. Und das nicht zuletzt aufgrund eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), wie Dr. Christian Ullrich, Chefarzt der Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Klinikum Herrsching, berichtet. Denn seit dem 1. Januar 2024 seien die Anforderungen an Kliniken gewachsen, was die operative Versorgung älterer Menschen angeht. Patienten ab 70 Jahren dürften nur operiert werden, wenn es einen eigenen Fachbereich der Geriatrie gibt, habe das Gremium beschlossen.
Termin
Die „Penzberger Sprechstunde“ mit dem Titel „Alterstraumatologie – Schnell wieder fit nach Sturz!“ findet am Mittwoch (22. Januar) statt (Eintritt frei). Beginn ist um 19 Uhr im Veranstaltungsraum des Klinikums Penzberg. Es referieren: Dr. Rainer Miksch (Chefarzt Chirurgie), Dr. Florian Wolf (Oberarzt Chirurgie), Dr. Benjamin Ottinger (Oberarzt Chirurgie), Dr. Christian Ullrich (Chefarzt Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Klinikum Herrsching) und Regine Ritter (Oberärztin Abteilung Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Klinikum Herrsching).
Bei der Holding Starnberger Kliniken, zu denen das Klinikum Penzberg gehört, übernimmt die Geriatrie in Herrsching standortübergreifend diese Aufgabe. Die Geriatrie hat „den umfassenden Blick“ auf die verschiedenen Alterskrankheiten, fasst es Ullrich zusammen.
Chirurgen am Klinikum Penzberg arbeiten mit Akutgeriatrie, um ältere Patienten bestmöglich zu versorgen
Der Beschluss bedeutet einen Vorteil für die Patienten, erklärt Dr. Rainer Miksch, Chefarzt der Chirurgie am Penzberger Klinikum. Kommen diese mit einem Bruch in die Einrichtung, so bestünden oft weitere Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, Herzprobleme oder Demenz. Die Fachärzte der Chirurgie arbeiten dann mit der Akutgeriatrie und anderen Bereichen Hand in Hand, um die Patienten „adäquat und optimal zu behandeln“, sagt Miksch.
Vor einer Operation wollen die Ärzte „das Optimum an Informationen“ haben, betont Friederike von Redwitz, Ärztliche Direktorin der Penzberger Klinik und Chefärztin der Anästhesie. Internisten werden herangezogen, Anästhesieverfahren abgewogen.
So schnell wie möglich wieder mobil: Ärzte erklären, warum ältere Patienten Brüche am Tag nach der OP belasten sollten
Die Devise lautet dabei immer: Die Patienten so schnell wie möglich wieder mobil zu bekommen. Dr. Florian Wolf, Oberarzt der Chirurgie in Penzberg, weiß warum: Der Bruch an sich sei nicht das Gefährliche, aber die Einschränkungen, die daraus resultieren, könnten zum Beispiel zu einer Pflegebedürftigkeit führen. Um das zu vermeiden, werden Methoden der Behandlung gewählt, bei denen die Patienten schon am Tag nach der OP den Bruch wieder belasten können. Denn lange Bettlägrigkeit führe bei älteren Patienten sehr schnell zu Folgeerkrankungen wie Muskelabbau oder Verstopfungen. „Die Verletzung darf nicht zur Krankheit werden“, sagt Wolf.
Bis 2050 nimmt die Zahl der älteren Patienten jährlich um zwei bis drei Prozent zu, weiß Chefarzt Rainer Miksch. Durch die Zusammenarbeit mit der Geriatrie, sei das Klinikum Penzberg bestens vorbereitet. Auch die Frührehabilitation übernimmt die Klinik in Herrsching. 30 Betten stehen dort für die Akutgeriatrie zur Verfügung, bis zu 37 Betten sollen es noch werden.
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