Israel befiehlt Militär, Greta Thunbergs Segler auf dem Weg nach Gaza zu stoppen
Das Militär Israels soll das Segelschiff der sogenannten "Freedom Flotilla" mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg an Bord stoppen. Ein entsprechender Befehl sei ergangen, berichtet das schwedische Medium "Aftonbladet". Schon zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach die israelischen Sicherheitsbehörden das Schiff nicht anlegen lassen wollen.
Der Verteidigungsminister des Landes, Israel Katz, bezeichnete Thunberg als Antisemitin. "Der antisemitischen Greta Thunberg und ihren Freunden sage ich deutlich: Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen."
Am Samstag erreichte Protestboot mit Greta Thunberg Ägypten
Die "Freedom Flotilla" hatte am Samstag die Küste Ägyptens erreicht und war Richtung Gazastreifen unterwegs. "Wir verlassen jetzt die ägyptische Küste", sagte die deutsche Mitseglerin Yasemin Acar am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. "Uns geht es allen gut."
Das Schiff "Madleen" war am Sonntag vor einer Woche von der italienischen Insel Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Die zwölf Menschen an Bord wollen nach eigenen Angaben die israelische Blockade für Hilfslieferungen "durchbrechen" und mit der Aktion den andauernden "Völkermord" im Gazastreifen kritisieren.
Klimaaktivistin Thunberg wollte bereits Anfang Mai mit einem Schiff der "Freedom Flotilla" in den Gazastreifen reisen. Das Schiff war jedoch auf dem Weg beschädigt worden. Aktivisten vermuteten, Israel habe das Schiff mit einer Drohne angegriffen. Thunberg hatte wiederholt an pro-palästinensischen Protesten teilgenommen.
Humanitäre Laga im Gaza ist dramatisch
Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet wurden. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 54.600 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet wird von der UNO und Hilfsorganisationen als dramatisch eingestuft.