Chicago wehrt sich gegen Trump: Kann er wirklich "alles tun, was er will"?

Präsident Donald Trump hat mit seiner Ankündigung, die Nationalgarde nach Chicago schicken zu wollen, für Unruhe gesorgt. Die Menschen in Chicago sind empört über seine Beschreibung der Stadt als Zentrum der Gewalt. Tatsächlich zeigen die Statistiken, dass die Gewaltverbrechen im Jahr 2024 stark zurückgegangen sind. Doch Trump scheint fest entschlossen, die Nationalgarde in die Metropole im Mittleren Westen zu schicken.

Trump bezeichnet Chicago als „Höllenloch“

Viele Bewohner der Stadt glauben, dass die Präsenz von Soldaten die Lage nur verschlimmern würde. Bradley Johnson von der Anti-Gewalt-Organisation BUILD Chicago sagte laut „AP“: „Es ist ein direkter Affront gegen den Fortschritt, den unsere Gemeinschaften gemacht haben.“ 

Trump hat Chicago wiederholt als „Höllenloch“ bezeichnet und behauptet, die Menschen vor Ort würden nach seiner Hilfe rufen. Doch die Realität ist eine andere: Laut offiziellen Zahlen sind die Gewalttaten im ersten Halbjahr um über 22 Prozent gesunken. John Roman von der University of Chicago sagt laut „AP“: „Die empirischen Daten sind sehr klar, dass der Trend in Chicago extrem positiv ist“.

Vor Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Biden
USA, Washington: Soldaten der Nationalgarde verlassen das US-Kapitol. (Archivbild) dpa

Trump:“ Ich habe das Recht, alles zu tun, was ich will“

Der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, lässt sich vom US-Präsidenten nicht einschüchtern. Trump hatte zuvor in einer Kabinettssitzung behauptet: „Ich habe das Recht, alles zu tun, was ich will“, und bekräftigte laut „New York Times“, dass er als Präsident die Nationalgarde überall einsetzen könne, wenn er glaube, dass die Sicherheit des Landes in Gefahr sei. Pritzker reagierte auf Trumps Drohungen mit der klaren Ansage: „Nein, Donald. Du kannst nicht alles tun, was du willst“.