Unverhofftes Comeback - Die Gen Z löscht Dating-Apps und will sich nun kennenlernen wie früher

Speeddating erfreute sich schon in den 90-ern und frühen 2000-ern unter Singles, die die große Liebe suchten, großer Beliebtheit. Inzwischen hat auch die Gen Z das Kennenlernen unter Zeitdruck für sich entdeckt. Statt auf Dating-Apps setzen viele junge Menschen nun auf schnelle persönliche Treffen, bei denen sie in kurzer Zeit zahlreiche potenzielle Partner kennenlernen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". 

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Studentin: "Niemand hat mehr so wirklich Bock auf Online-Dating"

Laut "RND" hat die Corona-Pandemie das Dating-Verhalten verändert. Nathalie Sumrah und Vivien Magyar, Studentinnen aus Leipzig, veranstalten Speeddating-Events unter dem Namen "Turboherzen". 

Sumrah erklärt gegenüber dem "RND", dass die Gen Z von Dating-Apps wie Tinder und Bumble zunehmend enttäuscht sei: "Ich erlebe schon, dass nach Corona niemand mehr so wirklich Bock auf Online-Dating hat."

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Speeddating als effiziente Möglichkeit der Partnerwahl

Leslie, eine 26-jährige Teilnehmerin, berichtet "RND": "Ich war überrascht, wie viele auf den ersten Blick verschiedene Menschen teilgenommen haben." 

Die Stimmung und Dynamik bei solchen Events seien schlussendlich für viele ein entscheidender Faktor. Speeddating biete durch die schnellen Wechsel eine effiziente Möglichkeit, den passenden Partner zu finden.

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Auch in München scheint das Speeddating zurück auf den Datingmarkt zu drängen. Im Frühjahr eröffnete in der bayerischen Landeshauptstadt eine Speeddating-Bar. Die Betreiber erhoffen sich, dass so Beziehungen zustande kommen, "die ein Leben lang bleiben", heißt es auf der Webseite

Laut Psychologin ist Präsenz beim Daten von Vorteil

Johanna Degen, Sozialpsychologin und Paartherapeutin, erklärt gegenüber "RND" die Gründe für das Umdenken: "Wir daten unter Zeitdruck. Sammeln viele Matches, schreiben und daten parallel, machen uns verfügbar." 

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Die körperliche Präsenz beim Speeddating sei ein Vorteil gegenüber Apps, da man sich physisch begegnet und somit die Intuition eine größere Rolle spielt.

Gen Z legt beim Dating mehr Wert auf Geld als auf Liebe

Eine neue Studie der Northwestern Mutual zeigt, dass junge Menschen der Generation Z (18 bis 25 Jahre) finanzielle Stabilität in einer Beziehung höher bewerten als romantische Kompatibilität. 

Die Untersuchung ergab, dass fast die Hälfte (49 Prozent) der Gen Z Menschen beim Dating mehr Wert auf Geld legt. Im Vergleich dazu sind es bei den Millennials 40 Prozent, bei der Generation X 35 Prozent und bei den Babyboomern 30 Prozent.

Dieses Verhalten erklärt sich durch die wirtschaftlichen Krisen, die diese Generation geprägt haben. Laut Veronica Fuentes von Northwestern Mutual stehen jüngere Generationen unter verschiedenen wirtschaftlichen Drucksituationen, die sie besonders anfällig machen. Auf TikTok teilt die Influencerin Suki Tegan ihre Tipps zum Dating mit reichen Männern und rät ihren Followern: "Date für Geld, nicht für Liebe."