Putin auf der Krim unter Druck: Ukrainern gelingt Drohnen-Angriff

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Im Ukraine-Krieg setzen die Verteidiger seit längerem auf Drohnen – offenbar mit Erfolg. In der Nacht glückte auf der Krim ein Angriff.

Kiew - Den Streitkräften der Ukraine ist am Donuzlav-See auf der besetzten Halbinsel Krim offenbar ein bedeutsamer Schlag gegen Wladimir Putins Truppen gelungen. See- und Luftdrohnen des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SSU), die mit der ukrainischen Marine zusammenarbeiten, haben dort einen Stützpunkt der russischen Küstenwache getroffen. Der Einsatz von Drohnen im Ukraine-Krieg scheint sich weiter zu bewähren.

Einem Bericht der ukrainischen Zeitung Ukrainska Pravda zufolge wurden das Hauptquartier, einen Kommandoposten, ein Munitions- und Ausrüstungsdepot, ein elektrisches Umspannwerk, technische Einrichtungen sowie russische Feuerstellungen durch den Angriff beschädigt bzw. ausgeschaltet. Die nicht näher genannte Quelle habe auch berichtet, dass die russische Marine in der vergangenen Nacht versucht habe, Übungen zum Schutz des Donuzlav-Sees durchzuführen. Dank der ukrainischen Drohnen seien die Übungen jedoch gescheitert. Die Russen hätten „nicht einmal ihren eigenen Stützpunkt, geschweige denn die Gewässer des Sees schützen“ können, so die Quelle weiter.

Putins Truppen auf der Krim unter Beschuss – Russland verliert im Ukraine-Krieg Einheiten der Küstenwache

Auch Anton Geraschtschenko, der offizieller Berater und ehemaliger stellvertretender Minister des ukrainischen Innenministeriums, bestätigte den Angriff. Seinem Post auf dem Kurznachrichtendienst X ist ein Video beigefügt, das wohl von einer der Drohnen aufgenommen wurde. Es zeigt eine Aufnahme bei Nacht, in der sich ein Wasserfahrzeug der Küste nähert. In der Ferne sind Explosionen zu sehen; rings umher schlagen Projektile ins Wasser. Die Authentizität des Materials konnte nicht unabhängig bestätigt werden.

Wladimir Putins Truppen sind auf der Krim in der Nacht unter Druck geraten.
Wladimir Putins Truppen sind auf der Krim in der Nacht unter Druck geraten. © IMAGO/Vladimir Astapkovich

Russland hatte zuvor den Abschuss von 33 ukrainischen Drohnen über der Krim gemeldet, aber keine Angaben zu deren konkreten Angriffszielen gemacht. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Zudem teilte das russische Verteidigungsministerium bei Telegram mit, dass seine Streitkräfte in der Nacht zehn ferngesteuerte Wasserfahrzeuge im Schwarzen Meer zerstört habe. Diese seien auf dem Weg zu der annektierten Halbinsel gewesen.

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Der von Russland eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, äußerte sich ebenfalls auf Telegram. Die lauten Geräusche während der Nacht seien auf die Abwehr eines „versuchten Angriffs mit einer Überwasserdrohne“ zurückzuführen, so der Gouverneur. Eine der ukrainischen Drohnen sei dort abgeschossen worden.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden auch in der an die Ukraine angrenzenden Region Brjansk zwei ukrainische Drohnen abgefangen. Es habe „keine Opfer oder Schäden“ gegeben, so Gouverneur Alexander Bogomas auf Telegram. (tpn)

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