Google-KI kann auf Ihre WhatsApp-Chats zugreifen – ganz ohne Zustimmung

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Googles KI Gemini liest WhatsApp-Chats mit und speichert sensible Daten. Warum das problematisch ist und wie Nutzer ihre Privatsphäre schützen können.

Google erweitert die Fähigkeiten seiner KI Gemini und integriert sie tief in Android-Systeme. Mit weitreichendem Zugriff auf Apps wie WhatsApp sorgt die KI für Diskussionen, insbesondere wegen ihrer Datenerhebung. Während Google die Funktionalität betont, warnen Experten vor Risiken für die Privatsphäre. Doch welche Auswirkungen hat das wirklich, und wie können Nutzer reagieren?

Wie Google Gemini WhatsApp-Daten nutzt

Der Zugriff auf WhatsApp-Daten führt zu Bedenken: Gemini greift auf Android-Geräten automatisch auf Daten von Drittanbieter-Apps wie WhatsApp zu. Selbst wenn Nutzer diese Funktionen deaktivieren, speichert Google die Daten bis zu 72 Stunden. Besonders problematisch: Die KI analysiert Inhalte wie Chats und Benachrichtigungen, ohne dass eine explizite Zustimmung der Nutzer eingeholt wird.

Googles KI „Gemini“ kann jetzt auf andere Apps zugreifen. © Noah Struthoff (Montage)

Warum die Integration problematisch ist: Die gesammelten Daten dienen nicht nur der Funktionalität, sondern auch dem Training der KI-Modelle. Google gibt an, dass diese Daten von menschlichen Prüfern eingesehen werden können, was das Risiko eines Missbrauchs erhöht. Nutzer haben zudem kaum Möglichkeiten, den Zugriff vollständig zu unterbinden, da Gemini tief ins Betriebssystem integriert ist. Die WhatsApp-KI, der blaue Ring, wird auch immer aufdringlicher.

Privatsphäre schützen: Optionen für Android-Nutzer

Wie Nutzer den Zugriff einschränken können: Um den Datenzugriff von Gemini zu minimieren, sollten Nutzer zunächst den Standardassistenten in den Einstellungen deaktivieren. Zudem können sie den Zugriff auf Benachrichtigungen und den „Bildschirmkontext“ beschränken. Eine vollständige Entfernung der App ist jedoch nur über technische ADB-Befehle möglich, was für viele Nutzer kompliziert ist.

Was sind ADB-Befehle?

Android Debug Bridge, ist ein Entwickler-Tool, mit dem Android-Geräte über einen Computer gesteuert und verwaltet werden können. Es ermöglicht tiefgreifende Änderungen am Betriebssystem, wie das Installieren oder Deinstallieren von Apps, das Überwachen von Systemprozessen oder das Auslesen von Log-Daten zur Fehlerbehebung. Voraussetzung für die Nutzung ist die Aktivierung des Entwicklermodus auf dem Gerät, die Installation der Android-Entwicklertools (SDK Platform Tools) auf dem Computer sowie eine USB-Verbindung zwischen Smartphone und PC. ADB-Befehle sind besonders hilfreich, um vorinstallierte System-Apps zu entfernen oder auf versteckte Funktionen zuzugreifen, erfordern jedoch technisches Know-how, da falsche Eingaben das Betriebssystem beschädigen können.

Google-Suche deaktivieren als letzte Option: Da Gemini eng mit der Google-App verbunden ist, bleibt oft nur die Deaktivierung der gesamten Google-Suche, um den Zugriff vollständig zu verhindern. Dies bedeutet jedoch den Verlust zentraler Funktionen wie der Google-Suche oder des Sprachassistenten. Experten kritisieren diese Einschränkungen und fordern mehr Transparenz von Google.

Die tiefgreifende Integration von Google Gemini in Android-Systeme wirft erhebliche Fragen zum Datenschutz auf. Nutzer, die ihre Privatsphäre schützen möchten, haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, den Zugriff der KI zu verhindern. Der Schritt, die Google-App zu deaktivieren, zeigt die Komplexität des Problems und verdeutlicht die Notwendigkeit klarerer Regelungen. Gemini ist nicht das einzige KI-Modell, welches aus Ihre Chats zugreifen kann.

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