Autozulieferer aus Süddeutschland ist insolvent: 5000 Jobs in Gefahr
Autozulieferer stehen gerade überall in Deutschland vor großen Herausforderungen. Erneut muss ein bekannter Zulieferer Insolvenz anmelden.
Berlin – Die Pleitewelle im Land rollt weiter: Nachdem Zulieferer wie ZF Friedrichshafen, Continental, Michelin und Goodyear in Schieflage geraten sind, Stellen abbauen und Standorte schließen müssen, folgt nun eine weitreichende Insolvenz. Das Bad Uracher Unternehmen Eissmann Automotive sowie deren Tochtergesellschaft haben am Mittwoch (29. Februar) in Tübingen Insolvenz angemeldet. Zuerst berichtete die WirtschaftsWoche darüber.
Krise in der Autobranche greift um sich
Die Firma wurde 1964 gegründet und beschäftigt nach eigenen Angaben 5000 Mitarbeiter an 17 Standorten weltweit. 2021 erzielte das Unternehmen noch einen Umsatz von 367 Millionen Euro. Eissmann Automotive arbeitet nach eigenen Angaben mit „allen namhaften Automobilherstellern und -zulieferern zusammen“, wie es auf der Webseite der Firma heißt.
Eissmann Automotive ist nicht der erste Zulieferer und wird auch nicht der letzte sein, der in Schieflage gerät. Die Automobilindustrie befindet sich aktuell in einem riesigen Umbau durch die Umstellung auf Elektromobilität. Der Bau von Verbrennerautos benötigt viel mehr Personal, als E-Autos, da letzteres aus weniger Teilen besteht. Entsprechend werden weniger Stellen gebraucht.
Für Eissmann kommen aber auch andere Probleme hinzu: „Die Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Monate konnten die Rezessionseffekte, diverse Inflationstreiber wie Energiekosten, Materialkosten oder die Zinsentwicklung nicht kompensieren“, teilte das Unternehmen laut WirtschaftsWoche mit. Für die nächsten drei Monate werden die Mitarbeiter, wovon 1000 in Deutschland sind, mit Insolvenzgeld versorgt. Wie es danach weitergeht, muss sich dann noch zeigen.