Umfrage in Russland: Mehrheit der Russen betrachtet Deutschland als feindlichste Nation

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Wen sehen die Menschen in Russland als feindlichste Nation? Seit Donald Trump US-Präsident ist, sind es nicht mehr die USA – und auch nicht die Ukraine.

Moskau – Welchen Staat betrachten die Menschen in Russland als den größten Feind? Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat eine Umfrage des unabhängigen Lewada-Zentrums veröffentlicht, die mit ihrem Ergebnis überrascht. Demnach sehen eine Mehrheit der befragten Russinnen und Russen Deutschland als größten Feind ihres Landes an: 55 Prozent nannten die Bundesrepublik als die Nation, die am feindlichsten gegenüber Russland eingestellt ist.

Transparenz

Das unabhängige Meinungsforschungsinstitut Lewada hat für seine Umfrage im Zeitraum von 22. bis 28. Mai 1613 Russinnen und Russen befragt.

Die Forschung des Zentrums basiert auf regelmäßigen, öffentlichen Meinungsumfragen in ganz Russland. Im September 2016 musste das Meinungsforschungsinstitut wegen des 2012 in Russland eingeführten „Gesetzes über ‚ausländische Agenten‘ in Russland“ seine Arbeit vorübergehend einstellen, da es als „ausländischer Agent“ eingestuft wurde. 

Auf Platz zwei folgt Großbritannien (49 Prozent), noch vor der Ukraine (43 Prozent), gegen die Russland seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg führt. Wie der Spiegel weiter ausführt, sei es seit 13 Jahren das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten nicht Spitzenreiter in der russischen Liste sind. Vergleicht man die Zahlen demnach mit dem Jahr 2024, ist der Wert für die USA von 76 auf 40 Prozent abgestürzt.

Demokrat Joe Biden für viele Menschen in Russland zu Ukraine-freundlich

Die Ursache liegt auf der Hand: die Wahl des Wladimir Putin-freundlichen Republikaners Donald Trump zum zweiten Mal als US-Präsident. Noch unter dem Ukraine-freundlichen Demokraten Joe Biden, der das angegriffene Land unterstützte und mit Waffen belieferte, führten die USA die Lewada-Umfrage an.

Donald Trump Grund für Beliebtheit der USA in Russland

Donald Trump hingegen hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch im Weißen Haus öffentlich gedemütigt und ihm vorgeworfen, „einen Dritten Weltkrieg“ zu riskieren. Auf seiner Online-Plattform Truth Social hatte Trump schließlich die Begegnung wie folgt kommentiert: „Er kann zurückkommen, wenn er zu Frieden bereit ist.“ Dies dürfte in Russland gut angekommen sein.  

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