Die Abschlussklassen der Allershausener Mittelschule liegen bayernweit ganz vorne. Ein herausragender Jahrgang, wie die Lehrer fanden.
Allershausen – Wenn Mittelschulen ihre Neuntklässler mit dem Abschlusszeugnis verabschieden, werden in der Regel nette Worte gesprochen. Bei den beiden Klassen der Allershausener Mittelschule mussten sich die Lehrer Alexander Elzenbeck und Carina Klose nicht viel ausdenken. Sie verabschiedeten einen herausragenden Jahrgang mit viel Applaus durch das ganz große Schultor.
„Dieser Jahrgang hat alles in den Schatten gestellt“, sagte Alexander Elzenbeck, Klassenlehrer der 9a. Zusammen mit seiner Kollegin Carina Klose (9b) verteilten beide die Zeugnisse mit dem Ergebnis, dass 31 von 32 Schülern den Qualifizierten Mittelschulabschluss geschafft haben. Das sind rechnerisch 97 Prozent – im Vergleich dazu liegt der bayernweite Durchschnitt in der Regel zwischen 60 und 70 Prozent.
Schulisch wird dem Jahrgang mit der extrem hochgelegten Messlatte attestiert, dass man herausragende Leistungen im Fach Englisch hatte. Aber auch in den weiteren zentralen Fächern Mathematik oder Deutsch waren die Noten durch die Bank überdurchschnittlich gut. In Allershausen liegen die Ergebnisse oft über dem bayernweiten Durchschnitt, aber dieser Jahrgang toppte alles.
Dreimal stand bei den Abschlusszeugnissen die Eins vor dem Komma. Chiara Villalaz (1,7), Belmin Osmic (1,7) und Lorenz Hoffmann (1,9) wurden für ihre außerordentlichen Leistungen geehrt. 13 Schüler hatten Durchschnittsnoten, die besser als 2,5 waren. Mit den Zeugnissen stehen ihnen nun viele Türen offen, und mehr als die Hälfte der Abgänger hat schon Ausbildungsplätze sicher. Etwa 40 Prozent der Schüler haben sich für den Besuch weiterführender Schulen entschieden, beispielsweise den M-Zug der Mittelschule Zolling.
Besonders bemerkenswert sind die Leistungen vor dem Hintergrund, dass die Allershausener Schule vor gut einem Jahr böse getroffen wurde von dem Glonn-Hochwasser. Die schwierigen Bedingungen, mit Unterricht ohne Strom und ohne Heizung in den Räumen, hat die beiden Klassen eher noch mehr zusammengeschweißt. „Wir haben wohlerzogene Schüler mit einer hohen Alltagskompetenz“, sagte Alexander Elzenbeck. Den Familien hinter den Schülern gab er damit einen Anteil an den rekordverdächtigen Ergebnissen.
Bei der Abschlussfeier am Freitag erinnerten die Lehrer darüber hinaus noch einmal an einprägsame Momente der diesjährigen Absolvia. „Bei 1095 Tagen zusammen, haben mich manche Schüler schon mit der Mama verwechselt“, witzelte Carina Klose und sie erinnerte an „das Schullandheim mit neun Tagen ohne Schlaf“. Außerdem sagte sie breit grinsend, „dass ich meine Rede diesmal angegangen habe, wie ihr gearbeitet habt: Ich habe am Abend des Vortags damit begonnen.“