Massive Baumängel an Schule - Berliner Stadtrat macht Schüler für 30 Grad im Klassenzimmer verantwortlich

Über massive Baumängel an einer Schule in Berlin-Pankow schreibt die „B. Z.“. Das Gebäude, welches im Dezember eröffnet wurde, fällt schon im Winter mit Problemen auf. So fiel die Heizung in der Sporthalle aus und Räume für den Informatikunterricht waren nicht pünktlich fertig. 

Im Sommer kommt es erneut zu Unterrichtsausfällen. Für die Probleme mit Hitze in den Klassenzimmern findet der zuständige Bezirksstadtrat eine Erklärung, die Lehrkräfte und Eltern in Rage versetzt.

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Schon in der Früh Temperaturen über 30 Grad 

Am Ende der Sommerferien ächzte die Hauptstadt unter einer Hitzewelle. Aber die Jalousien, die die Hitze abhalten sollen, funktionieren nicht richtig. Ein besorgter Vater sagt der „B. Z.“, dass schon ab 8 Uhr morgens Temperaturen über 30 Grad in den Klassenräumen herrschten. Die Schüler freuten sich über permanentes Hitzefrei in der ersten Schulwoche. Die Eltern ärgerten sich über den Unterrichtsausfall.

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Was bei Lehrern und Eltern zu noch mehr Kopfschütteln führte, waren die Erklärungsversuche des Bezirksstadtrats Jörn Pasternack (CDU). Nachdem er den Lehrkräften unterstellte, an einer korrekten Bedienung der Rollläden gescheitert zu sein, fand der CDU-Politiker eine andere Begründung. Schüler und Lehrer würden nicht richtig stoßlüften, sagte Pasternack der Zeitung.

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Von südlichen Ländern lernen

Mit dem Klimawandel und steigenden Temperaturen werden traditionelle Arbeitsstrukturen in Deutschland zunehmend unpraktisch, ganz gleich, ob richtig gelüftet wird. Der Leadership-Experte Kishor Sridhar plädiert dafür, von südlichen Ländern zu lernen und flexiblere Arbeitszeitmodelle einzuführen, die lange Mittagspausen und Arbeitszeiten am frühen Morgen oder späten Abend beinhalten. Sridhar betont, dass ein solches Modell die Leistungsfähigkeit steigern und gleichzeitig die Gesundheit der Mitarbeiter schützen kann.

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Bei extremer Hitze sollte zudem die Ergebnisorientierung anstelle der Arbeitszeit im Vordergrund stehen. Sridhar empfiehlt, auf starre Tages- oder Wochenziele zu verzichten und stattdessen auf Monatsziele zu setzen. Außerdem sollten Unternehmen großzügiger mit Pausen umgehen, Arbeitsaufgaben in kleinere Pakete aufteilen und die Kommunikation kürzer und präziser gestalten. Diese Änderungen könnten nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Belastung durch die Hitze minimieren.

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