Nach Treffen mit Trump: Nato-Chef beschreibt kuriosen Putin-Trick
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Nach Gesprächen mit Donald Trump schildert Nato-Generalsekretär Mark Rutte ein fragwürdiges Verhandlungsmanöver des Russland-Autokraten Wladimir Putin.
Washington - Die Verluste sind für Russland-Autokrat Wladimir Putin im brutalen Ukraine-Krieg dramatisch, weshalb das Moskau-Regime etwa mehr russische T-90-Panzer herstellen lässt.
Putins Zirkel um Außenminister Sergei Lawrow lehnt trotzdem aktuell Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand mit der Ukraine ab. US-Präsident Donald Trump forderte den Kreml-Chef deshalb jüngst auf, endlich wieder zu verhandeln - samt 50-Tage-Ultimatum. Der 79-jährige Republikaner drohte andernfalls drastische US-Sanktionen gegen Moskau und gleichzeitig Militärhilfen für Kiew an.
Ukraine-Verhandlungen: Wladimir Putin wandte laut Nato-Chef einen Trick an
Während Trump mehr Druck aufbaute, war zeitgleich Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Der 58-jährige Niederländer erzählte auf einer Presserunde, wie Putin versucht haben soll, bisherige Verhandlungen geradezu mit einem Trick für sich zu gestalten.

Wladimir Putins Historiker: Wladimir Medinski gilt international als umstritten
Putin habe einen Historiker zu den Verhandlungen in die Türkei gesandt, meinte Rutte. Dieser habe dann über Russlands Geschichte ab 1250 vorgetragen und dabei angebliche Ansprüche Moskaus auf die Ukraine argumentiert. Russen und Ukrainer hatten sich Anfang Juni in Istanbul zu einer zweiten Verhandlungsrunde eingefunden. Ein erstes Treffen hatte es Mitte Mai gegeben. Mehrere Gefangenenaustausche waren das Ergebnis. Eine Waffenruhe ist dagegen nach wie vor in weiter Ferne. Der Kreml bleibt bei seinen Maximalforderungen.
Mit „Historiker“ ist wohl der russische Präsidentenberater Wladimir Medinski gemeint, der Putins Delegation in den Verhandlungen mit den Ukrainern angeführt hatte. Medinski hat den Doktor in Geschichtswissenschaften. Laut Tagesspiegel halten Kritiker ihm jedoch vor, Zitate und Doktorarbeiten zu fälschen. Zwischen Mai 2012 und Januar 2020 war er trotzdem Minister für Kultur der Russischen Föderation. Medinski hatte Nato-Generalsekretär Rutte laut eines Berichts von BR24 zwischenzeitlich belehrt, dass die Ukraine im 12. Jahrhundert angeblich noch nicht existierte. Dabei ist die Kiewer Rus, die die Ukraine als ihren Ursprung sieht, historisch bereits aus dem 9. Jahrhundert überliefert.
Verhandlungen zum Ukraine-Krieg: Mark Rutte hebt Bemühungen Kiews hervor
Rutte hob in den USA indes die Verhandlungsbereitschaft der Ukrainer hervor. Der einstige Ministerpräsident der Niederlande sagte: „Ich erinnere mich, dass ich im Mai für Nato-Geschäfte in der Türkei war, und wir wirklich Druck auf die Ukrainer ausgeübt haben, ein hochrangiges Team nach Istanbul zu schicken – und das taten sie.“ (pm)